Sonja Yesilyurt machte im November 2019 für Dingen Nägel mit Köpfen: Das Dorf, in dem sie mit ihrem Mann Oktay wohnt, hatte zu dem Zeitpunkt keine Gaststätte mehr, weil der vorherige Wirt im Haus Rüther nicht weiter hinter der Theke stand. Monatelang war geschlossen, suchte Eigentümerin Maria Rüther-Hüsken einen Nachfolger. Familie Yesilyurt war eine von drei oder vier ernsthaften Bewerbern.
Dann kam Corona und alle damit verbundenen Schwierigkeiten. Aber die Familie hielt durch und ist auch dreieinhalb Jahre später noch wacker dabei. Die Gaststätte hat vor allem dienstags und freitags reichlich Stammpublikum, ist aber auch an anderen Tagen (außer montags) ab 16.30 Uhr und sonntags ab 11.30 Uhr geöffnet. Es gibt eine Kegelbahn im Keller, einen Saal, in dem Familienfeiern oder auch andere öffentliche Events, zuletzt die Spektrum-Revival-Party, stattfinden.
Jetzt startet das Haus Rüther etwas Neues: Am Sonntag (23.4.) findet um 15 Uhr ein Bingo-Nachmittag in der Gaststätte statt, in der es auch gutes Essen gibt (Schnitzel, Burger, Salat und Co.). Beim Bingo steht aber Kaffee und Kuchen „und das eine oder andere Pilsken“ bereit, sag Yesilyurt. „Lasst und gemeinsam einen schönen Sonntag verbringen“, heißt es auf einem Plakat.
Dienstag (26.4.) folgt dann ab 18.30 Uhr der „1. Dorftreff“ zum Kennenlernen, Zusammenkommen und Austauschen. Es solle die „Basis für weitere Aktivitäten und eine Gemeinschaft“ sein, so der Wunsch der engagierten Wirtin. Es gibt zwar noch eine Siedlergemeinschaft und eine Dorf-Bank, die im Sommerhalbjahr reihum von Haus zu Haus geht und Pate für einen Dorfabend steht. Aber ansonsten ist es ruhiger geworden: Das Osterfeuer an der Fuckmühle findet zum Beispiel nicht mehr statt, seit der alte Wirt weg ist.
