Castrop-Rauxeler Waldweg aufgeräumt EUV kam schneller, als Semin Ibraimi (57) gedacht hätte

Selim Ibraimi (57) ist zufrieden: Der Waldweg in Bladenhorst sieht 24 Stunden nach dem Entdecken der Müllkippe wieder sauber aus. Der EUV reagierte schnell auf seinen Hinweis.
Selim Ibraimi (57) ist zufrieden: Der Waldweg in Bladenhorst sieht 24 Stunden nach dem Entdecken der Müllkippe wieder sauber aus. Der EUV reagierte schnell auf seinen Hinweis. © privat
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So schnell kann es manchmal gehen. Das Beschwerde-Management im Rathaus von Castrop-Rauxel und beim EUV am Westring funktioniert. Und Semin Ibraimi (57) ist zufrieden: Der Waldweg in Bladenhorst sieht einen Tag, nachdem er dort eine illegale Müllkippe entdeckte, wieder supersauber aus.

Ibraimi ist Herner und jeden Tag rund 20 Kilometer in den Wäldern und auf den Wegen von Herne bis Bladenhorst, Stadtteil am westlichen Rande von Castrop-Rauxel, unterwegs. Er treibt Sport, bereitet sich auf einen Mammut-Marsch von Österreich bis an die Adria im Sommer vor.

„Sein“ Weg, der vom Westring aus in die Natur von Bladenhorst führt, war am Mittwoch (3.5.2023) versperrt: Alte Stühle, Malervlies, ein Teppich, Laufrad, ein weiteres Kinderfahrzeug, müllsäckeweise Sperr- und Restmüll hatte dort jemand abgekippt. Offenbar war jemand mit dem Auto in den Waldweg gefahren und hatte sich dort an der Natur versündigt. Unerkannt.

Ein Ärgernis für alle. Aber der EUV griff beherzt zu: Nachdem Semin Ibraimi die Stadt per Telefon verständigt hatte, war gleich ein Eingreiftrupp vor Ort und räumte alles weg. Dafür beschäftigt er Mitarbeiter, die anhand des Abfalls auch nachforschen sollen, ob Hinweise auf den Verursacher zu finden sind.

Für 60 Müllablagerungen zwischen 2014 und 2021 konnte die Verwaltung die Verursacher dingfest machen und so 4700 Euro an Bußgeldern eintreiben. Das Projekt Mülldetektive lief vor einigen Jahren mit Beschäftigten aus dem Bereich Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt. Sie sollten an notorischen Stellen in Castrop-Rauxel auch möglichen Müllsündern auflauern. Das Projekt ist aber zurzeit eingestellt, wie EUV-Chef Michael Werner kürzlich im Fachausschuss der Politik berichtete.

Vielleicht könne man das Projekt wieder aufleben lassen. Dazu bräuchte man aber einen Anleiter als soziale und fachliche Begleitung der Mitarbeiter. Das wurde im Februar in der Politik aber nicht weiter diskutiert.

So entsorgt man Sperrmüll legal

Klar ist, dass es verboten ist, Müll einfach in der Natur zu entsorgen. Jeder, dem die Restmülltonne nicht groß genug ist, kann einmal im Jahr kostenfrei eine Sperrmüllabholung bestellen. Die meisten sichtbaren Abfälle aus dem Wald wären dabei vom EUV mitgenommen worden.

Auch der Bringhof (bei Lobbe, Deininghauser Weg in Ickern) steht sechs Tage die Woche für die Abgabe von Sperrmüll zur Verfügung*. Man muss also nicht in den Wald fahren, die Natur verschmutzen, andere Menschen verärgern, den Gebührenzahler auch finanziell belasten und sich selbst in die Gefahr bringen, dabei erwischt und dann noch belangt zu werden.

*Hinweis der Redaktion: Sperrmüll am Bringhof ist nicht kostenfrei. 1 Kubikmeter kostet 10 Euro. Papier, Altgeräte und Metallabfälle sind kostenlos.Wir haben den anfänglichen Fehler im Text korrigiert.

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