Ein Katamaran als Messgerät: Dattelner Schüler gewinnen Technikpreis

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Boris Pateisky, Vorsitzender VDE Rhein-Ruhr, Jonas Kriegel, Lehrer Christoph Schulz, Moritz Kramer und Thomas Hagemann von der Firma Blumenbecker hinter dem Gewinner-Katamaran.
Boris Pateisky, Vorsitzender VDE Rhein-Ruhr, Jonas Kriegel, Lehrer Christoph Schulz, Moritz Kramer und Thomas Hagemann von der Firma Blumenbecker hinter dem Gewinner-Katamaran. © Hollenhorst
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Es ist coronabedingt schon länger als ein Jahr her, dass der Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) den Technikpreis 2020 ausgelobt hatte. Für die Dattelner Jonas Kriegel (17) und Moritz Kramer (18) stand schnell fest: Sie wollten an der Projektgruppe an ihrer Schule teilnehmen. Womit, das war den beiden Comenius-Schülern da aber noch nicht klar. Und als sie zusammen in ihrer Freizeit unterwegs waren und wie so oft in Datteln über eine Kanalbrücke fuhren, machte es „klick“.

Der Kanal gibt die ausschlaggebende Idee

Mit Blick auf das fließende Gewässer entstand die Idee, die Wasserqualität zu messen. Das geschieht oft nur stichprobenartig an verschiedenen Stellen in Ufernähe. Ihr Einfall: Ein Boot, das verschiedene Stellen problemlos messen kann. Und gemeinsam mit Lehrer Christoph Schulz, der die Projektgruppe geleitet hat, wurden die Pläne immer konkreter. Herausgekommen ist ein autonom fahrender, solarbetriebener Katamaran. Das Boot kann also ohne Eingabe von Außen über einen vorher festgelegten Bereich fahren. Falls die Sonne nicht scheint, hilft ein verbauter Akku nach, damit der Katamaran nicht plötzlich liegen bleibt.

Tiefenmesser statt Wasserqualitätsmesser: Erfindung wird weiterentwickelt

Die Idee, die Wasserqualität zum Beispiel mittels des pH-Wertes zu messen, haben die Schüler mit der Zeit noch weiterentwickelt. Mit einem Messgerät an Bord kann der Katamaran nun genaue Karten von Gewässern mit Angabe der jeweiligen Tiefe an den bestimmten Punkten erstellen. 15 Mal pro Sekunde misst der sogenannte „Deeper“ die Tiefe des Gewässers, um möglichst genaue Daten zu erfassen. „So können wir die Messungen auch unter Brücken oder an schwer zugänglichen Stellen durchführen“, sagt Jonas Kriegel. Sein Freund und Mitschüler Moritz Kramer ergänzt: „Den Kurs können wir an der Steuerungseinheit vorgeben, sodass eine bestimmte Strecke abgefahren wird.“

Mit einem kurzen Video und einer Erklärung bewarben sich die beiden Schüler schließlich beim VDE-Technikpreis. Und für die Jury, die sich aus VDE-Vorstandsmitgliedern, Vorstandsmitgliedern vom Verband der Techniklehrer für die gymnasiale Oberstufe in NRW und Vertretern des Ministeriums für Schule und Weiterbildung in NRW zusammengesetzt hat, stand schnell fest: Der Katamaran ist auf dem Spitzenplatz.

2500 Euro für den ersten Platz beim VDE-Technikpreis

Die Verleihung konnte coronabedingt nun erst im Jahr 2021 stattfinden. Boris Pateisky, Vorsitzender des VDE Rhein-Ruhr, fand lobende Worte für das Engagement der Comenius-Schüler. Großes Interesse zeigte auch Thomas Hagemann von der Firma Blumenbecker, die das Preisgeld in Höhe von 2500 Euro gesponsert hat. Er ließ sich den Katamaran kleinteilig von den Schülern erklären und staunte nicht schlecht über diese innovative Idee.