Dorstener Modellprojekt unterstützt „Schwellenfamilien“ Hilfen für Mittagessen kommen

Die Stadt Dorsten hat Hilfen zugesagt für die Familien, die sich das Mittagessen für die Kinder nicht leisten können.
Die Stadt Dorsten hat Hilfen zugesagt für die Familien, die sich das Mittagessen für die Kinder nicht leisten können. (Symbolbild) © picture alliance/dpa
Lesezeit

Wenn Anfang August das neue Schuljahr beginnt, dann wird es nicht nur in den Klassenräumen wieder voll, sondern auch in den Mensen und Kantinen. Viele Schülerinnen und Schüler essen dort zu Mittag – zu einem relativ kleinen Preis.

Für viele Familien ist das jedoch eine große finanzielle Herausforderung. Besonders für die, die aufgrund ihres Einkommens keinen Anspruch auf Sozialleistungen haben, aber durch steigende Kosten trotzdem in Notlage kommen. Deshalb hat die Stadt Dorsten ein Modellprojekt ins Leben gerufen, das solchen „Schwellenfamilien“ helfen soll.

Wie die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung erklärt, haben sich die Ratsfraktionen von CDU, SPD, Grünen und FDP auf ein gemeinsames Maßnahmenpaket geeinigt.

25.000 Euro stehen bereit

Unter anderem hatte die SPD-Ratsfraktion Dorsten angeregt, sogenannte „Schwellenfamilien“ bei der Finanzierung der Mittagsmahlzeiten im Rahmen der Kinderbetreuung zu unterstützen – und stieß damit auf große Zustimmung bei den anderen Fraktionen im Rat der Stadt Dorsten. Für einen Modellversuch hat die Stadt Dorsten 25.000 Euro zur Verfügung gestellt, als Partner konnte der Kinderschutzbund Dorsten gewonnen werden.

Da die finanziellen Situationen dieser Familien nicht bekannt sind und die Zielgruppe dieser Unterstützung damit nicht genau zu definieren ist, werden für die Gewährung andere Indizien herangezogen, etwa aufgelaufene Zahlungsrückstände.

Wird auf diesem Wege eine Notlage identifiziert, können innerhalb des Pilotprojekts die Schulleitungen formlos und in Abstimmung mit der Familie beantragen, dass für die betroffenen Kinder die aufgelaufenen Schulden beglichen und die Essenskosten auch für einen gewissen Zeitraum vorfinanziert werden. Die Abwicklung wird durch den Kinderschutzbund organisiert.

Dirk Groß, Fraktionschef der SPD und Vorsitzender im Ausschuss für Schule und Weiterbildung, begrüßt das niedrigschwellige und unbürokratische Angebot. In er Pressemeldung lässt er sich zitieren: „Uns war es wichtig, ein niedrigschwelliges und unbürokratisches Konzept umzusetzen. Bei den Beratungen standen insbesondere die sogenannten Schwellenfamilien im Blick, die aufgrund eines geringen Einkommens keinen Anspruch auf Leistungen wie Bildung und Teilhabe haben, bei denen es trotzdem an allen Ecken und Kanten fehlt – und dies ganz besonders, nachdem im letzten Jahr die Lebenshaltungs- und Energiekosten enorm gestiegen sind.“

Für Modell- und Förderschulen

Bürgermeister Tobias Stockhoff nennt allerdings eine Einschränkung für das Modellprojekt. Es soll zunächst nur für die Grund- und Förderschulen gelten. „Nach ersten Erfahrungen werden wir beraten, ob wir das Modell ausweiten können“, so Stockhoff. Ausgelegt sei das Projekt zunächst für ein Jahr, teilt die Stadt auf Nachfrage mit.

Mehr Jobs

Sie sind bereits registriert?
Hier einloggen