Arbeitslosigkeit in Dortmund steigt im Juni erstmals 2022 an
Zum ersten Mal in diesem Jahr ist die Zahl der arbeitslosen Menschen in Dortmund gestiegen. In einer Pressemitteilung der Agentur für Arbeit Dortmund heißt es, dass die Arbeitslosenquote für alle bei Arbeitsagentur und Jobcenter leicht auf 10,5 Prozent gestiegen sei.
Mit 33.843 Menschen seien im Juni 338 Menschen mehr als im Vormonat arbeitslos gemeldet. Diese Entwicklung sei laut der Meldung auf gleich zwei Faktoren zurückzuführen: der frühe Ferienbeginn und die Betreuung ukrainischer Flüchtlinge durch die Jobcenter seit Anfang Juni.
Arbeitsagentur-Chefin erklärt den Anstieg
„Mit dem Beginn der Sommerferien steigt die Arbeitslosigkeit vor allem aufgrund
der sogenannten Übergangs- und Sucharbeitslosigkeit. Das betrifft insbesondere junge Menschen, die ihre Ausbildung abgeschlossen haben und im Ausbildungsbetrieb nicht übernommen werden“, kommentiert Heike Bettermann, Chefin der Arbeitsagentur Dortmund, die Situation.
Hinzu komme aber auch, dass seit dem ersten Juni die Jobcenter
die Betreuung der nach Deutschland geflohen Ukrainer übernommen habe. Im Berichtsmonat Juni waren im Jobcenter Dortmund 287 Geflüchtete aus der Ukraine arbeitslos gemeldet, im Mai noch 166.
Auch die Jugendarbeitslosigkeit ist saisontypisch leicht angestiegen, und zwar um 0,2 Prozentpunkte auf 8,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat – 2800 junge Menschen unter 25 Jahren waren somit im Juni ohne Arbeit.
Nachfrage nach Arbeitskräften gesunken
Deutlich gesunken ist die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften: „Der russische Krieg gegen die Ukraine, die Energiekostenproblematik und Lieferengpässe belasten zusehends die Dortmunder Unternehmen“, heißt es in der Mitteilung. Personalneueinstellungen würden in den Hintergrund rücken.
690 neue Stellen seien der Agentur für Arbeit im Monat Juni gemeldet worden – knapp die Hälfte weniger als noch im Mai und sogar rund ein Viertel weniger im Vergleich zum Juni 2021. 5576 Stellen sind aktuell offen in Dortmund – die Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat kaum verändert.
Rund vier Wochen vor dem großen Starttermin sind auf dem Ausbildungsmarkt noch einige Stellen offen: insgesamt 1811. Die Schere zwischen Bewerbern und Stellen klafft dabei immer weiter auseinander. Auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen kommen in diesem Jahr 56 unversorgte Bewerber – 2021 waren es noch 82.
„Knapp ein Drittel aller jungen Menschen, die sich in diesem Jahr für eine Ausbildung interessieren, sind noch unentschlossen und haben noch keine Unterschrift unter einen Ausbildungsvertrag gesetzt. Ich appelliere an jeden jungen Menschen: Seien Sie mutig. Eine Berufsausbildung bietet ein stabiles Fundament mit tollen Entwicklungs- und Aufstiegsperspektiven“, so Bettermann.