Johannes* hat seine Freundin immer wieder betrogen „Ich hatte kein schlechtes Gewissen“

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Jeder dritte Mensch war laut der Datingplattform „ElitePartner“ schon einmal untreu in seinem Leben.
Jeder dritte Mensch war laut der Datingplattform „ElitePartner" schon einmal untreu in seinem Leben (Symbolbild). © picture alliance/dpa/dpa-tmn
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Im Grunde genommen war es die perfekte Beziehung: Johannes und Hannah (Namen geändert) haben sich 2017 während des Studiums kennen und lieben gelernt. Schnell zogen die beiden zusammen in eine kleine Wohnung nahe der Dortmunder Innenstadt. Seitdem teilten sie ihren gesamten Alltag miteinander: Sie gingen gemeinsam ins Fitnessstudio, testeten neue Restaurants in ihrem Viertel aus und schliefen Arm in Arm miteinander ein. Gestritten haben sie sich nur selten.

Doch dann hat Johannes „alles versaut“, wie er selbst erzählt. Anfang 2022 hat er seine Hannah das erste Mal betrogen. Nach der Arbeit hat er eine langjährige Kollegin nachhause begleitet. In ihrer Wohnung redeten und lachten sie erst gemeinsam. Dann kam es zum Kuss, aus dem mehr wurde. „Mir war völlig bewusst, was ich da gerade mache, dass ich meine Beziehung aufs Spiel setze“, erzählt Johannes. „In dem Moment war mir das aber einfach egal.“

Fremdgehen trotz glücklicher Beziehung

Es blieb allerdings nicht bei einem einmaligen Seitensprung. Johannes und seine Arbeitskollegin trafen sich immer öfter. Neben der physischen bauten sie auch eine emotionale Bindung zueinander auf. „Wir haben auch die typischen Paarsachen gemacht: Gekocht, gekuschelt, Fernsehen geschaut.“ Aktivitäten in der Öffentlichkeit hätten die beiden allerdings nicht unternommen, da Johannes feste Freundin nichts von dem Verhältnis mitbekommen sollte. „Ich wollte Hannah davon nichts erzählen, weil mir klar war, dass sie dann Schluss machen würde.“

Einen konkreten Grund für sein Fremdgehen habe es laut Johannes nicht gegeben. Er sei glücklich in der Beziehung mit Hannah gewesen, sie habe nichts falsch gemacht. Doch zu dem Zeitpunkt der Affäre seien die beiden bereits fünf Jahre zusammen gewesen, weshalb er sich nach etwas Abwechslung gesehnt habe.

Johannes habe Hannah auch noch während der Affäre geliebt, wie er erzählt. Wenn er Zeit mit ihr verbracht hatte, habe er „alles andere“ ausgeblendet und auch nicht an seine Arbeitskollegin gedacht. „Ich war wie in meiner eigenen kleinen Bubble. Ich hatte auch kein schlechtes Gewissen gegenüber Hannah.“

Unfreiwilliges Geständnis

„Mir war schon klar, dass ich nicht für immer zwei Frauen gleichzeitig haben kann“, erzählt Johannes. Trotzdem habe er nicht vorgehabt, Hannah von seiner Affäre zu erzählen. Sein Plan war, das Verhältnis zu seiner Arbeitskollegin rechtzeitig zu beenden, bevor Hannah davon erfuhr. Doch dafür war es dann zu spät. Hannah hätte geahnt, dass irgendwas nicht stimmte, weil Johannes seltener zu Hause war als sonst. Deshalb habe sie heimlich sein Handy durchsucht, wodurch sie Chatverläufe zwischen Johannes und seiner Kollegin entdeckt hätte.

„Ich glaube, sie hat eigentlich gehofft, dass ich das irgendwie erklären oder mich herausreden kann“, erzählt er. „Aber ich habe ihr dann alles erzählt, von vorne bis hinten.“ Nach Johannes unfreiwilligem Geständnis habe Hannah mit ihm Schluss gemacht und sei aus ihrer gemeinsamen Wohnung ausgezogen. „In dem Moment habe ich so bereut, dass ich sie betrogen habe und mich auch gefragt, warum ich so dumm war.“

Nachdem Hannah sich im Sommer 2022 von ihm getrennt hatte, beendete Johannes auch das Verhältnis zu seiner Arbeitskollegin. Wenige Wochen später habe er zudem den Kontakt zu Hannah gesucht. „Ich wollte nochmal in Ruhe mit ihr sprechen, um auch zu schauen, ob wir das nochmal hinbekommen können.“ Doch für Hannah kam ein Beziehungs-Comeback nicht infrage, das Vertrauen zu Johannes war dahin.

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