
In der Dortmunder Innenstadt kam es am Mittwochabend (3.4.2024) zu einem dramatischen Polizeieinsatz, der weitreichende Aufmerksamkeit und Ermittlungen nach sich zieht. Ein 52-jähriger Mann ohne festen Wohnsitz wurde von einem Polizisten in den Oberkörper geschossen und erlag später seinen Verletzungen.
Nach Angaben der Dortmunder Polizei wurde sie am Mittwochabend gegen 19.40 Uhr zu einer Auseinandersetzung nahe der Reinoldikirche gerufen. Dort soll der Mann mit einer etwa 2,5 Meter langen Eisenstange bewaffnet gewesen sein, mit der er einen anderen Obdachlosen angegriffen habe.
Trotz mehrfacher Aufforderungen, die Waffe niederzulegen, und dem Einsatz eines Tasers, der weitgehend wirkungslos blieb, soll sich der Mann weiterhin bedrohlich auf die Beamten zubewegt haben, woraufhin ein einzelner Schuss fiel. Dieser führte zum Tod des Mannes im Krankenhaus. Aus Neutralitätsgründen führt die Polizei Recklinghausen die Ermittlungen.


Mehrere Videos des Vorfalls tauchten in Sozialen Medien auf. Darin ist übereinstimmend zu sehen, dass eine Person auf eine Gruppe von Polizisten zulief und nach einem lauten Knall zu Boden fällt. Die zu sehenden Handlungsabläufe passen zu den Aussagen der Ermittler.
Staatsanwalt Henner Kruse teilte mit, dass der Mann zunächst reanimiert wurde, im Krankenhaus aber für tot erklärt wurde. Die Kernfrage der Ermittlungen dreht sich nun darum, ob der Einsatz der Schusswaffe gerechtfertigt war. Hierbei spielen sowohl die Aussagen von Augenzeugen als auch die Bodycam-Aufnahmen der Polizeikräfte eine entscheidende Rolle.
Die Aufnahme einer solchen Bodycam zeige den dreimaligen, jedoch erfolglosen Einsatz des Tasers, was zu weiteren Überprüfungen führt, wie Staatsanwalt Henner Kruse mitteilte.
Die Polizei Recklinghausen fordert Zeugen auf, sich mit weiteren Informationen zu melden und etwaige Aufnahmen über das Hinweisportal der Polizei NRW bereitzustellen, um zur Aufklärung des Falls beizutragen und eine fundierte Bewertung der Situation zu ermöglichen.