Melanie (40) aus Seoul testet neuen Korea-Imbiss „Bulgogi macht glücklich“

Redakteur
Kulinarischer Ausflug in die Geburtsstadt: Melanie im „Sonamu“ , das Bild im Hintergrund zeigt eine Straßenszene aus Koreas Hauptstadt Seoul.
Kulinarischer Ausflug in die Geburtsstadt: Melanie im „Sonamu“. Das Bild im Hintergrund zeigt eine Straßenszene aus Koreas Hauptstadt Seoul. © G. Thanscheidt
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Da, wo früher die „Grüne Bude“ war, lädt nun das „Sonamu“ auf einen kulinarischen Kurztrip nach Korea ein. Am 10. Mai hat das „Pre-Opening“ des Imbiss-Ablegers des Restaurants „Namu“ auf der Kuckelke begonnen. Es wird noch ein wenig getestet und improvisiert, Kartenzahlung ist zu Anfang nicht möglich. Aber gekocht wird bereits – mehr als ein Dutzend Gerichte stehen Weiß auf Schwarz auf der Karte als Melanie und ich mittags die Glastür zum Reich von Kimchi, Knoblauch und K-Pop öffnen.

Die Wände sind bunt bemalt. Links hinter dem kleinen Tresen grüßt einer von zwei Fernsehtürmen der südkoreanischen Hauptstadt Seoul. Rechts fällt der Blick auf eine Straßenszene aus Itaewon, dem Ausgehviertel der Millionen-Metropole. „Das ist ja ganz schön trendy. Die Wandbilder sind der ideale Hintergrund für Food-Bilder auf Instagram“, sagt Melanie.

Was Melanie außerdem noch an den Wandbildern begeistert: Sie zeigen die Stadt in der sie im Mai 1983 geboren wurde. Damals war Südkorea noch eine Militärdiktatur. Niemand konnte ahnen, dass das Land später zunächst mit Samsung, dann mit K-Pop und nun mit koreanischer Küche weltweit Verkaufserfolge feiern würde. Das hat Melanie nicht mehr vor Ort erlebt. Sie wurde adoptiert, bekam in Oberbayern ihren neuen altgriechischen Vornamen und ist nun mit einem Dortmunder verheiratet.

„Eine Offenbarung“

Die Faszination für koreanische Küche hat sich auf leisen Sohlen in Melanies Leben geschlichen: Zuerst waren es nur Food-Blogs und -Videos, kulinarisch komplett überwältigt hat sie dann ihr erster Besuch in Seoul vor fünf Jahren: das BBQ am Gasgrill, die Tteokbokki am Stiel mit Käse überbacken, die feinen Backwaren in hippen Cafés in der Hauptstadt. „Ich hätte nie gedacht, dass Essen so eine Offenbarung sein kann“, sagt sie rückblickend.

Es folgten vertiefte Studien am heimischen Küchentisch, das Suchen und Finden der richtigen Chili-Paste Gochujang oder der perfekten Soja-Sauce. Ihr Mann wagte sich während der Corona-Pandemie sogar an das Herstellen von Kimchi – fermentierter Kohl, die Nationalspeise Koreas.

Und nun ein Besuch im „Sonamu“. Nach einem kurzen Blick auf die Speisekarte wählt Melanie das Bulgogi – mariniertes Rindfleisch mit Reis für 10 Euro. „Das schmeckt interessant und intensiv. Ideal für Neulinge, die sich langsam herantasten wollen“, sagt sie. Sie hat die Variante mit Reis und Sojasauce gewählt. Letztere verleiht dem Gericht eine leicht rauchige Note. Etwas brauner Zucker in der Sauce – so Melanies Vermutung – macht das Geschmackserlebnis noch intensiver. „Bulgogi macht mich sehr glücklich“, sagt Melanie. Für sie ist Seoul-Food auch Soul-Food.

Bulgogi - Rindfleisch mit Reis - heißt eines der koreanischen Nationalgerichte.
Bulgogi – Rindfleisch mit Reis – heißt eines der koreanischen Nationalgerichte.© G.Thanscheidt

Die Reisgerichte sind in der koreanischen Küche immer an der Endung „bap“ zu erkennen. „Deopbap“ steht über der rechten Spalte der Tageskarte. Da ist auch das Rind-Bulgogi mit Chili aufgelistet, es gibt auch eine Soja-/Chili-Variante mit Schweinefleisch (10 Euro), Tintenfisch (12 Euro), Toshiragi (mit Kimchi und Wurst, 8,50 Euro) und Huhn mit Reis (10 Euro).

Hinzu kommen sechs Nudelgerichte, die mit „Ramyeon“ überschrieben sind: „Auch, wenn es auf der Karte nicht explizit ausgewiesen wird, Vegetarier und Veganer finden problemlos leckere Gerichte, zum Beispiel Ramyeon – eine koreanische Variante mit schwarzer Bohnenpaste oder einfach mit Gemüse.“ Die Veggie Ramyeon kostet 10,90 Euro, Jjajang, die Bohnen-Version, kostet 10 Euro.

Vegetarisch oder vegan sind an diesem Standort – die „Grüne Bude“ lässt grüßen – sehr gefragt. Es empfiehlt sich, die freundlichen Angestellten hinterm Tresen einfach nach fleischlosen Varianten zu fragen. Die meisten Gerichte – wie Hoemul, ein Nudelgericht mit scharfen Meeresfrüchten für 12.50 Euro – sind auch auf Deutsch untertitelt.

„Ordentlicher Kick“

Eine zweite Speisen-Tafel listet Hühnchen-Gerichte auf, wahlweise als kleine oder große Portion für 7 oder 13,50 Euro und in der Chili- oder Soja-Version. Auch hinter der Bezeichnung „Snow Cheese“ (8 Euro für die kleine, 15 Euro für die große Portion) verbirgt sich Huhn – mit einer Umhüllung aus Käse, Zwiebeln und Knoblauch. Beilagen wie French Fries kosten 4,50 Euro, Süßkartoffel-Pommes 5,50 Euro. Kimchi – der fermentierte, pikant-scharfe Kohl – kostet 3,90 Euro).

Schön scharf: Tteokbokki ist ein beliebter Street Food in Korea - dreierlei Teigwaren in Chili-Sauce.
Schön scharf: Tteokbokki ist ein beliebter Street Food in Korea – dreierlei Teigwaren in Chili-Sauce.© G. Thanscheidt

Unter der Überschrift „Bunsik“ (deutsch: Teigwaren) findet sich ein koreanischer Street Food-Klassiker: Tteokbokki – am einfachsten auf Deutsch als „Toppoki“ auszusprechen. „Wer sich traut und gerne scharf ist, sollte die Tteokbokki probieren“, empfiehlt Melanie. „Das beliebte Streetfood wird aus Reismehl gemacht und seine Konsistenz ist mit Gnocchi oder Schupfnudeln vergleichbar. Die scharfe Soße wird mit Gochujang, einer fermentierten Chilipaste, zubereitet und hat einen ordentlichen Kick.“

Die „Sonamu“-Variante kostet 10,50 Euro und kommt quasi als Trilogie daher: Links auf dem Teller die klassische koreanische Schupfnudel. Daneben Gimbap, eigentlich die koreanische Sushi-Version, in diesem Fall aber gebraten und ohne Fisch, also nur Seetang und Reis. Und noch eine Art Frühlings-Rolle mit Glasnudel-Füllung. Der Kunde kann zwischen Soja, Rose (mittelscharf) oder Chili (scharf) wählen.

Melanies Fazit: „Das Essen ist angenehm authentisch, für Einsteiger in die koreanische Küche gut geeignet.“

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