
Wie der Dortmunder Zoo am Dienstag (28.6.) auf Facebook mitteilt, ist Zwergplumplori Rosi gestorben. Die Primatin war aus illegaler Haltung in Kassel gerettet worden, wo sie in einem Vogelkäfig lebte. Ihr neues, besseres Leben war nur kurz.
„Wir haben eine traurige Nachricht zu verkünden“, schreibt Zoolotse Marcel Stawinoga in dem Post. Darunter finden sich viele Beileidsbekundungen für den Zwergplumplori Rosi. Ihr Tod kam überraschend.
Rettung aus Vogelkäfig
Rosi kam 2022 über den Verein Plumploris e.V. nach Dortmund. Zuvor hatte man sie in Kassel beschlagnahmt, wo sie illegal in einem Vogelkäfig gehalten wurde. Das Tier sei in einem angeschlagenen Zustand gewesen.
„Sie litt unter anderem an Grauem Star und wies sichtbar getrübte Augen auf“, berichtet Marcel Stawinoga – das sei vermutlich auf jahrelange falsche und zu zuckerreiche Ernährung zurückzuführen. Schwach und langsam habe sich das Tier bewegt.
Lungenentzündung festgestellt
Im Dortmunder Zoo sollte Rosi ein besseres Leben führen. Doch vor kurzem habe die Primatin keinen Appetit mehr gehabt, teilnahmslos gewirkt und Erkältungssymptome gezeigt. Sie litt an einer bakteriellen Bronchitis und einer Lungenentzündung.
Zunächst schienen Antibiotika und Inhalationstherapie zu helfen, Rosi zeigte Besserung: „Die Primatin war wieder agiler, futterte ordentlich und interagierte wie üblich mit uns“, so Stawinoga. Deshalb war es ein Schock, als das Tier über Nacht starb.
Ergebnis der Autopsie
Die Autopsie zeigte: Weder Bronchitis noch Lungenentzündung waren komplett abgeheilt, außerdem fand man eine Herzschwäche. Zum Tod führte letztendlich auch ein beidseitiges Nierenversagen – resultierend aus einer chronischen Nierenerkrankung.
„Wir sind sehr traurig über den Tod von Rosi“, schreibt Marcel Stawinoga. „Auch wenn Rosi nur etwas über ein Jahr lang in unserem Zoo lebte, hatten wir eine intensive Zeit mit ihr.“
Rosi kam aus Russland
Die Vergangenheit des Tieres lasse sich nur lückenhaft rekonstruieren, berichtet der Zoolotse: Von Russland wurde sie illegal nach Deutschland eingeführt. Wie sie ursprünglich nach Russland kam, ist unklar. Ihr Alter wurde zuletzt auf etwa 14 Jahre geschätzt. Im Zoo können die Tiere bis zu 25 Jahre alt werden.
Plumploris gehören zu den weltweit am häufigsten geschmuggelten Primaten. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet liegt in Süd- und Südostasien. Der Dortmunder Verein Plumploris e.V. befreit die Tiere aus illegaler Haltung, wildert sie aus oder bringt sie in Zoos unter.