Bahnhofsumfeld Schöne Ideen könnten an der Infrastruktur scheitern - das wäre jammerschade

Bahnhof Haltern
Der Halterner Bahnhof ist laut VRR in einem „ausgezeichneten“ Zustand. © Jürgen Wolter (Archiv)
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Der Halterner Bahnhof ist für die Bahn ein „Zukunftsbahnhof“ und soll weiter gehätschelt werden. Bahnreisende sollen noch schöner ankommen, deshalb entwickeln Bahn, Stadt und weitere Akteure Pläne für die Aufwertung des historischen Gebäudes.

Das ist, wie Ralf Bürgers (Vorsitzender des Stadtentwicklungsausschusses) treffend sagt, spannend und tut Haltern gut. Die Bahn verspricht ein Juwel sowie wie auch die Stadt und die Flächenentwicklungsgesellschaft (FEG) versprechen, das Umfeld zukunftsweisend zu gestalten.

Es ist absolut sinnvoll, in diesem Zusammenhang ebenso das Gewerbegebiet an der Annabergstraße durch einen Bebauungsplan zu ordnen. Es ist auch sinnvoll, die alten Bahn-Grundstücke – heute Brachflächen – städtebaulich zu entwickeln. Neun Büros haben sich übrigens an dem Ideenwettbewerb beteiligt.

Der Bahnhof – ein Haus der Vereine, eine Sportstätte, eine Kita, eine Bäckerei und eine Gastronomie. Das Umfeld – ein Ärztezentrum, ein Caritashaus, eine Tagespflege, mehr Gewerbe und möglicherweise Wohnungen. Das ist eine wunderbare Aufwertung eines Quartiers, das in anderen Städten eher stiefmütterlich behandelt wird. Chapeau!

Doch machen wir uns nichts vor: Die Annabergstraße, Bahnhofstraße und Holtwicker Straße werden noch mehr Verkehr keinesfalls verkraften. Zumal die Bahnhofstraße eigentlich eine Anliegerstraße mit einem Verbot für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen ist und die Holtwicker Straße künftig laut Stadtplaner eher grüne Oase denn Strecke für Kraftfahrzeuge sein soll.

Schöne Pläne – sie könnten jedoch an der Infrastruktur scheitern und das wäre jammerschade und verdrießlich.