Haltern soll „Charta der Vielfalt“ beitreten Grüne stellen Antrag im Rat

Rathaus in Haltern.
Rathaus in Haltern. © Archiv
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Die Charta der Vielfalt ist das größte Diversity-Netzwerk Deutschlands und beschäftigt sich mit Lösungen für den Umgang mit dem demografischen Wandel und dem Fachkräftemangel. Sie hat das Ziel, ein vorurteilsfreies Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem alle Beschäftigten – unabhängig von Alter, ethnischer Herkunft und Nationalität, Geschlecht und geschlechtlicher Identität, körperlichen und geistigen Fähigkeiten, Religion und Weltanschauung, sexueller Orientierung und sozialer Herkunft – Wertschätzung erfahren.

Grünen-Fraktionsgeschäftsführerin Ulrike Doebler sagt: „Dabei ist Diversität ein Erfolgsrezept im Kampf gegen den Arbeitsmangel.“ Deshalb hat die Fraktion den Antrag gestellt, dass die Stadt Haltern diesem Netzwerk beitreten soll.

In der Begründung heißt es: „Mit dem Logo ‚Charta der Vielfalt‘ kann die Stadt Flagge zeigen für ein vorurteilsfreies, offenes und damit fortschrittliches Arbeitsumfeld, die Arbeitgebermarke wird gestärkt.“ Und: „Das Bekenntnis zu Vielfalt und Wertschätzung wirkt nicht nur von außen, sondern auch nach Innen. Die Stadtverwaltung profitiert vom Wissenstransfer aus dem Bereich Diversity-Management.“

Fachkräftemangel bei Stadt

Im Hinblick auf den Demografiewandel sei Vielfalt für die Stadtverwaltung ein zentrales Thema. Denn die Verwaltung sei ebenso wie andere Wirtschaftsbereiche vom Arbeits- und Fachkräftemangel betroffen, so heißt es im Antrag.

Ein solcher Antrag der Grünen war im Mai auf Kreisebene gescheitert, weil dort CDU und SPD den Beitritt zur Charta abgelehnt hatten. Silke Krieg von der Kreistagsfraktion der Grünen hatte sich damals enttäuscht gezeigt: „Eine wichtige Gelegenheit, ein sichtbares Zeichen für Respekt, Offenheit und Chancengleichheit zu setzen, wurde damit vertan.“

Die „Charta der Vielfalt“ ist eine Initiative mit über 6000 Unterzeichnern, auch Städte wie Recklinghausen, Castrop-Rauxel und Gladbeck sowie viele Kreise und Behörden in NRW sind dem Zusammenschluss beigetreten.

Finale Entscheidung im Juni

Die CDU-Fraktion im Kreistag hatte ihre Ablehnung so begründet: „Die Kreistagsfraktion glaubt mehrheitlich, dass die Verwaltung in ihrem Verhalten Vielfalt berücksichtigt und eine Mitgliedschaft in einem weiteren Netzwerk keinen nennenswerten Vorteil bringt.“

Die finale Entscheidung über den (Nicht-)Beitritt fällt am Montag (2.6.) in der Sitzung des Kreistages (9 Uhr, Kreishaus).

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