Segler aus Haltern erleidet mitten im Atlantik Schiffbruch Martin Daldrup harrte stundenlang in Rettungsinsel aus

Segelboot
Ein Segelboot (Symbolbild). © picture alliance/dpa
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Dramatisches Ende eines Abenteuers: Segler Martin Daldrup ist im Südatlantik in Seenot geraten. Er war von New York nach Kapstadt unterwegs, als seine Segeljacht „Jambo“ vor der Küste Brasiliens sank.

Daldrup konnte sich retten und harrte stundenlang in einer Rettungsinsel aus. „Gerade habe ich wieder mit Martin telefonieren können“, schrieb seine Partnerin auf der Instagram-Seite des Seglers. „Es geht ihm soweit gut in seiner Insel. Ab und zu kommt ein wenig Wasser herein, das nimmt er mit einem Schwamm auf. Er hat Wasser und etwas Essen mitnehmen können und freut sich auf seine Rettung.“

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Am Freitagmorgen dann das Happy End: „Martin ist gerettet!!!! Er befindet sich an Bord der Alanis!“, schrieb seine Lebensgefährtin auf Instagram. „Vielen, vielen Dank für all die guten Wünsche und Nachrichten!“

Seine Abenteuer dokumentiert der gebürtige Halterner auf verschiedenen Kanälen im Internet. Dadurch fieberten zahlreiche Menschen mit und drückten ihm die Daumen. Seinen Youtube-Kanal „M Jambo“ haben rund 50.000 Personen abonniert. Der Segler war laut Medienberichten seit etwa zwei Monaten unterwegs.

Daldrup segelt meistens allein

Mit Ende 40 hat Martin Daldrup vergleichsweise spät mit dem Segeln angefangen. Auf mehreren großen Fahrten, die er meistens allein absolviert (Einhandsegeln), hat er aber viel Erfahrung gesammelt. Mit der „Jambo“ überquerte er unter anderem den Atlantik von Lanzarote in die Karibik.

Dort bekam er Besuch von Freunden und seiner Lebensgefährtin. Während die Gruppe das Segeln in der Karibik genoss, holte sie die Corona-Pandemie ein. Plötzlich waren die Grenzen dicht, der Törn musste abgebrochen werden. Die Freunde bekamen noch einen Rückflug, Martin Daldrup und seine Partnerin verbrachten einen fünfwöchigen Lockdown in einer karibischen Bucht.

Lockdown in der Karibik

„Im Nachhinein ist dies wohl einer der schönsten Lockdowns der Welt gewesen“ schreibt er auf seiner Homepage. Über dieses Abenteuer hat Martin Daldrup, der vor ein paar Jahren von Haltern am See nach Selm gezogen ist, ein Buch geschrieben.

Den Sicherheitsaspekt beim Segeln nehme er äußerst ernst, sagte er einmal in einem Interview. Im Fall eines Überbordgehens könne man auf dem Atlantik nicht mehr viel machen. Trotz aller Vorkehrungen wie etwa einer langen Schleppleine sei die Wahrscheinlichkeit gering, aus eigener Kraft zurück an Bord zu kommen.

Auf See gebe es viele Gefahren, sagte er: Untiefen, starke Strömungen, plötzlicher Starkwind oder schwere Unwetter. Warum seine Segeljacht nun vor der Küste Brasiliens sank, ist bislang unklar.

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