Viele Sensoren in Haltern angebracht: So bekämpfen Schüler den Klimawandel
Das „Projekt Mikroklima“ wird von Schülerinnen und Schülern der Berufsfachschule mit der Fachrichtung Informatik umgesetzt. Neun von ihnen waren im Mai mit ihrem Lehrer Ernst Schulz in der Seestadt unterwegs und befestigten die Sensoren an Laternenmasten.
Der Verbleib der Sensoren ist für circa fünf Jahre vorgesehen. Die Sensoren sind „Mini-Wetterstationen“ und zeichnen Temperatur und Luftfeuchtigkeit auf. Durch die Sensoren sollen Erkenntnisse über das kleinräumige Mikroklima gewonnen werden. Das soll dazu beitragen, wirksame Maßnahmen zur Verbesserung des Klimas einzuleiten.
Die Sensoren wurden in unterschiedlichen klimatischen Bereichen aufgestellt. Das soll dazu dienen, verschiedene Situationen erfassen und auswerten zu können.
Außerdem sind es Standorte, die sensibel gegenüber Klimawandelfolgen sind, weil sie zum Beispiel in unmittelbarer Nähe von Krankenhäusern, Altenheimen oder Kitas liegen.
Hintergrund ist, dass sich durch dichte Bebauung und fehlende Vegetation das Mikroklima weiter verschlechtert. Durch Emission von Luftschadstoffen und Abwärme kommt es zu einer höheren Durchschnittstemperatur, Schadstoffkonzentrationen, niedrigerer Luftfeuchtigkeit und Windgeschwindigkeit. Oftmals sind im ländlichen Bereich deutlich bessere Mikroklima-Bedingungen zu finden als in der Stadt.
Schüler haben die Sensoren selbst gebaut
Die Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs haben die Sensoren selbst gebaut und programmiert. „Das Programmieren der Sensoren hat großen Spaß. Aber es ist auch schön, vor Ort zu sein und zu sehen, wo unsere Sensoren praktische Anwendung finden“, berichtet Berufsschülerin Stefan Blaga beim Aufhängen der kleinen Wettermessstationen.
Die Ergebnisse werden in einer Schuldatenbank gespeichert und können anschließend ausgewertet werden. Darüber hinaus werden die Daten in opensense.map dargestellt und sind somit auch für alle Interessierten einsehbar. Ziel des Projektes ist der Aufbau und Test von Sensoren im Internet der Dinge (IoT), so wie es der „Vestischen Klimapakt“ des Kreises Recklinghausen vorsieht.
Das Projekt wird im Rahmen der Initiative zur Digitalisierung in der Emscher-Lippe-Region durchgeführt und mit Fördermitteln des Landes unterstützt. Für die Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs ist dies ein spannendes Anwendungsprojekt im Bereich des naturwissenschaftlichen Unterrichts, welches eine zusätzliche Qualifikation für den Arbeitsmarkt darstellt und Einblicke in praxisbezogene Berufsfelder ermöglicht.