
Der Wunsch der Neubürger ist groß: Ein Kino in Haltern am See. Aber nicht nur die Neulinge der Seestadt haben diesen Wunsch. Schon seit geraumen Jahren wird er immer wieder genannt. Genauer: Seit 2003 das letzte Kino in Haltern, die Filmklappe, seine Türen für immer geschlossen hat.
Ich bezweifle, dass alle Bürger, die so laut nach einem Kino für Haltern rufen, auch regelmäßig hingehen würden, um den Saal so über Wasser zu halten. Wir sind zu verwöhnt von der Schnelligkeit des Fernsehens und der Bequemlichkeit der Streaming-Anbieter.

Bei so einem kleinen Kinosaal, wie zuletzt der Filmklappe, müssten die Halterner damit rechnen, dass nicht der neuste Spiderman oder James-Bond-Blockbuster auf der Leinwand zu sehen sein wird. Kleinere Filmproduktionen, die aus dem europäischen Ausland statt aus Hollywood stammen, sind realistischer. Aber auch speziell.
Anders als bei Streaming-Anbietern oder dem Fernsehen würde auch so ein Film dann nicht direkt nach Kinostart laufen, sondern erst Wochen später. Natürlich wird’s auch teurer als bei der Film-Flat von Netflix und Co.
Also wenn rein hypothetisch jemand (viel) Geld in die Hand nehmen würde, um einen Kinosaal wieder zum Leben zu erwecken – was während der Corona-Pandemie allein schon ein todesmutiger Schritt wäre: alle Halterner zu Kinogängern zu machen, wird unmöglich. Wir sind zu verwöhnt.