
Fünfeinhalb Jahre sind vergangen, seitdem die Stadt Herten und die Emschergenossenschaft mit vielversprechenden Worten eine Lösung für den Danziger Ring und die Hohewardstraße in Aussicht stellten. Der damalige städtische Fachbereichsleiter Ralf Terpoorten und der damalige Vorstandsvorsitzende der Emschergenossenschaft, Dr. Jochen Stemplewski, kündigten ein Bündel von Maßnahmen an: größere und zusätzliche Kanalrohre, Versickerungsflächen, Ableitungen für Regenwasser in den Resser Bach, gesonderte Pumpwerke…
Schwere Überflutungen 2010 und 2014
Zuvor hatte es bei Starkregen immer wieder Überflutungen dieser Straßenzüge gegeben, besonders gravierende Vorfälle gab es im Jahr 2010 und mehrfach im Jahr 2014. Die Häuser am Danziger Ring standen wiederholt bis zur Kellerdecke unter Wasser. Nicht nur klassische Sachschäden waren zu beklagen wie etwa defekte Waschmaschinen und zerstörte Möbelstücke, sondern ganze Lebenswerke, zum Beispiel eine Modelleisenbahn-Landschaft, wurden ein Raub der Fluten.
Zuletzt war Ruhe eingekehrt am Danziger Ring, der durch seine insgesamt tiefe und durch Bergsenkungen noch verschärfte Lage sowie durch die direkt angrenzende Halde besonders benachteiligt ist. Der Straßenzug ist wie eine Wanne, die bei Starkregen vollläuft.
Einige Jahre lang war jedoch weitgehend Ruhe – bis zum Sonntagnachmittag. Binnen Minuten liefen am Danziger Ring und an der Hohewardstraße die Keller voll, Gullideckel wurden von aufsteigenden Wassermassen weggeschleudert. Die Feuerwehr wurde zu 40 Einsätzen gerufen. Eine Stellungnahme zu den Ursachen und zum weiteren Vorgehen war von der Stadt Herten gestern nicht zu bekommen.
Sonder-Sperrmüllabfuhr am Samstag
Der Zentrale Betriebshof (ZBH) kündigt jedoch für Samstag, 10. Juli, eine Sonder-Sperrmüllabfuhr speziell für betroffene Haushalte in Herten-Süd an. „Mich erreichen viele Anfragen der betroffenen Hertenerinnen und Hertener“, sagt Bürgermeister Matthias Müller. Deshalb bietet der ZBH trotz derzeitigem personellem Engpass einen Sondertermin an. „Unsere Trupps sind am Samstag ab 6 Uhr unterwegs und sammeln nicht mehr brauchbare Möbel und Elektrogeräte aus den vollgelaufenen Räumen ein“, erklärt Gregor Born, Leiter des Abfallbereichs beim ZBH.
Für die Terminabstimmung kann ab dem heutigen Dienstag, 8 Uhr, per
E-Mail unter zbh-abfall@ herten.de oder unter Tel. 02366/303-105 ein persönlicher Termin vereinbart werden. Die Anmeldungen werden nach Eingang und Lage berücksichtigt und soweit es möglich ist am Samstag abgefahren.
Nichtberücksichtigte Termine werden gesondert in Absprache geregelt. Der Sperrmüll muss am Samstag bis 6 Uhr sichtbar am Straßenrand stehen. Es werden nur Möbelteile und Elektrogeräte mitgenommen.
Bewohner aus anderen Stadtteilen, die wegen der Wasserschäden Sperrmüll zu entsorgen haben, können dies – so teilt die Stadt Herten mit – kostenfrei am ZBH-Wertstoffhof erledigen.