
Nicht Bestandteil der Untersuchung waren Hauptverkehrsachsen wie Kaiser- und Feldstraße oder Westerholter Straße. Für ihre Unterhaltung ist der Landesbetrieb Straßen NRW zuständig. Ebenfalls ausgeklammert wurden Straßen des Kreises Recklinghausen, etwa die Polsumer Straße oder „Über den Knöchel“.
Doch auch bei den verbleibenden Verkehrsadern bleibt genug zu tun, wie Carola Heitkemper jetzt im Ratsausschuss für Stadtentwicklung erläuterte. So seien die Straßen bei der Untersuchung in fünf Maßnahmen-Kategorien eingeteilt worden. Bei 1 bis 2 bestehe kein Handlungsbedarf, bei Kategorie 3 seien die Schäden durch das Abfräsen und Neuauftragen der obersten Deckschicht zu beheben. Bei Kategorie 4 müssten auch etwas tiefere Schichten erneuert werden und bei Kategorie 5 der komplette Aufbau der Straße.
7,5 Prozent der Straßen sind schlecht
Der kritische Grenzwert, ab dem eine Straße als „schlecht“ gilt, liege bei 3,5, erklärte Carola Heitkemper. Aktuell treffe das auf 7,5 Prozent der Hertener Gemeindestraßen zu. Ein Wert, der sich rasant verschlechtern werde, falls angesichts der leeren Stadtkasse bei der Straßenunterhaltung gespart würde. Heitkemper: „Wenn wir ab jetzt nichts mehr an den Straßen machen, werden im Jahr 2024 schon 50 Prozent der Straßen schlechter sein als der Grenzwert. Wir müssen also trotz schlechter Haushaltslage weiter Straßenunterhaltung betreiben.“
Anlieger werden zur Kasse gebeten
Kategorien, Grenzwerte – was so theoretisch klingt, hat handfeste Auswirkungen auf die Anlieger. Ist es mit einer Deckensanierung nicht getan und es müssen tiefere Schichten erneuert werden, ist die Stadt Herten laut Kommunalabgabengesetz verpflichtet, von den Grundstückseigentümern Beiträge zu verlangen. Meist geht es um Tausende Euro. Bei den folgenden großen Straßen-Neubauten ist das in nächster Zeit der Fall:
• Im Elper Feld: Richter- bis Ahornstraße (2021/22)
• Gertrudenstraße: Scherlebecker Straße bis Schlägelstraße (2022)
• Kaiserallee: Elper Straße bis Gertrudenstraße (2022)
• Mühlenkampstr.: Apostelstraße bis Schloss Westerholt (2022/23)
• Bahnhofstraße: Linden- bis Turmstraße (2023)
• Im Emscherbruch: komplett (2023-25)
• Hohewardstraße, Halde Hoheward bis „Im Emscherbruch“ (2025)
Ersehnte Sanierung der Weidenstraße steht bevor
Unmittelbar bevor steht unterdessen die Sanierung der Weidenstraße in Bertlich. Die SPD hatte sich jahrelang dafür eingesetzt, doch die Verwaltung verschob das Projekt mehrfach. Jetzt sind die Arbeitsaufträge an die Firmen vergeben, um den 5. Juli herum soll es losgehen.
Neue Decken für neun Straßen
Keine finanziellen Folgen für die Anlieger, aber erhebliche Auswirkungen auf den Verkehr haben die folgenden Baustellen, bei denen in absehbarer Zeit jeweils die Deckschicht erneuert wird (geplantes Jahr in Klammern):
• Ebbelicher Weg: Paschenbergstr. bis Bahn-Brücke (2021)
• Josefstraße: Schulstraße bis Bachstraße (2021)
• Staakener Straße: Einmündung Feldstraße (2021)
• Reitkamp: Kaiserstraße bis Bahn-Brücke (2023)
• Richterstraße: Schreberstr. bis Im Elper Feld (2023)
• Mühlenstraße: komplett in drei Bauabschnitten (2024)
• Siebenbürgenstraße: Siebenbürgenstraße bis Hermannstädter Str. (2025)
• Geschwister-Scholl-Straße: Graf-von-Galen-Str. bis Ende (2025)
• Stettiner Straße: Obringstraße bis Breite Straße (2025)