
In den vergangenen Tagen haben die Mitglieder des Bahnengolfvereins (BGV) Backumer Tal Herten ihre Anlage in dem über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Naherholungsgebiet herausgeputzt: das große Reinemachen für die herbeigesehnte Eröffnung der Saison 2023. Am Samstag, 25. März, ist es so weit. Um 12 Uhr ertönt der offizielle Startschuss zum neuen Spieljahr. „Auch wenn es Bindfäden regnet“, sagt Stefan Seifert, der im Vorstand des Hertener Vereins für Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.
Gleichwohl hoffen die Hertener Minigolfer darauf, dass der Himmel die Schleusen nicht öffnet. Einerseits, weil es bei widrigen Bedingungen weniger Spaß macht, den Schläger zu schwingen. Andererseits, und das betrifft vor allem die ambitionierten Sportler, rollt der Ball bei Pfützen auf der Bahn nicht so, wie er soll.
Wie auch immer: Die Hertener Minigolfer freuen sich darauf, nach einer langen Winterpause wieder zum Schläger greifen zu können und laden Kinder, Jugendliche und Erwachsene ein, es ihnen gleichzutun. Weil das Spielen einen besonderen Reiz habe, findet Stefan Seifert. „Es ist ein Präzisionssport, der viel Konzentration erfordert“, sagt er. Dieser begann für den amtierenden Deutschen Meister und ehemaligen Nationalspieler, der sich im vergangenen Jahr aus familiären Gründen aus diesem Team verabschiedete, vor zehn Jahren als Freizeitbeschäftigung gemeinsam mit seinen Kindern, die aktuell wegen ihrer Ausbildung eine Minigolf-Pause eingelegt haben.
Der Familienvater bleibt aber am Ball und macht nicht nur auf den 18 Bahnen im Backumer Tal einen Schlag nach dem anderen. An Motivation mangelt es ihm nicht. „Man spielt nie den gleichen Schlag“, sagt Stefan Seifert. Das liegt an besagten Witterungsbedingungen und an der Wahl des passenden Balles. Dessen Härtegrad spielt eine nicht unwesentliche Rolle, welchen Weg das Spielgerät auf der 12,5 Meter langen Bahn nimmt. „Das ist eine kleine Wissenschaft für sich“, so Seifert.
Jeder Schlag ist anders
„Man bekommt nie den gleichen Schlag zweimal hin“, sagt Seifert. „Man kann nie das für sich perfekte Ergebnis spielen, sich aber immer wieder motivieren, den besten Schlag zu versuchen.“ Und das treibt den Hertener Minigolfer an. Schon beim Schlag wiegelt er ab. „Das war nichts“, sagt er und schüttelt den Kopf, obwohl die kleine Gummikugel die Bahn entlang rollt, an deren Ende von einer Bande zur anderen prallt und dann ins Loch fällt. Es geht halt immer besser.

Sportlicher Ehrgeiz ist eine Sache, das gesellige Beisammensein eine andere. Minigolf ist nicht nur für Stefan Seifert und seine Vereinskameraden ein toller Sport. Die Hertener schätzen auch die zwanglosen Treffen auf der Anlage im Backumer Tal. Die öffnet ab dem 25. März montags bis samstags zwischen 14 und 20 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 11 bis 20 Uhr. Ab April kann bis 21 Uhr gespielt werden.
Vereinsspieler geben Technik-Tipps
Wer seine Schlagkünste verbessern und sich Tipps von den Minigolf-Profis holen möchte, dem stehen die Mannschaftsspieler des BGV mit Rat und Tat zur Seite. Dienstags ab 16 Uhr können Interessierte mit den Aktiven eine Runde spielen, um die eigene Technik zu verbessern. Auch an anderen Wochentagen sind Vereinsmitglieder regelmäßig vor Ort und stehen bei Bedarf Rede und Antwort. „Uns erkennt man an den roten Shirts“, sagt Seifert und betont, dass man keine Scheu davor haben sollte, die Minigolfer anzusprechen.

Minigolf ist vielseitig: einerseits ein Freizeitspaß für jedermann – am 17. Juni lädt der BGV Backumer Tal ab 18 Uhr zum Nachtgolfen mit buntem Rahmenprogramm ein – und andererseits echter Vereinssport. Zwei Mannschaften, die im Vorjahr in die Verbands- bzw. Bezirksliga aufgestiegen sind, vertreten den BGV Backumer Tal im Spielbetrieb. „Wir sind schon fast gezwungen, bald eine dritte Mannschaft zu melden“, sagt Seifert mit Blick auf die lange Spieler-Liste.
Was zeigt, dass sich Minigolf großer Beliebtheit erfreut. In der Corona-Pandemie hat der Hertener Verein keine Aktiven verloren. Im Gegenteil, er freut sich über stetigen Zuwachs. „Wir hoffen, bald die 100-Mitglieder-Schallmauer durchbrechen zu können“, sagt Seifert. Vor allem junge Minigolf-Begeisterte sind gern gesehen. Die Schüler-Mannschaft (ab 10 Jahre) würde sich über Verstärkungen freuen.
