
Der Siebenjährige siegte am Sonntagnachmittag in Dinslaken auf Anhieb mit Emma Stolle im Sulky. Damit frischte das Hertener Benefiz-Pferd die Spendenkasse mit weiteren 550 Euro auf.
Wie berichtet, ist die Amazone für die eine Fahrt eigens aus Berlin angereist und bescherte sich durch den Erfolg ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk. Tags darauf, am Montag, feierte sie ihren 24. Geburtstag.
„Ich dachte, mich bei der Rundenzahl verzählt zu haben“
Die Sulky-Sportlerin legte einen klassischen Start-Ziel-Sieg hin. Ungeachtet des äußeren Startplatzes stürmte das Gespann sofort an die Spitze und gab diese Position bis zur Ziellinie nicht wieder ab. Die Pilotin sprach später von ihrem bislang „verrücktesten Rennen“. Emma Stolle: „Vor dem Ziel war ich kurzzeitig irritiert. Niemand griff uns an. Ich dachte, mich bei der Rundenzahl verzählt zu haben und wollte fast schon weiterfahren.“
Für Ignatz war das Rennen eher ein Training
Für die leichte Konfusion sorgte die ungewöhnliche Distanz. Statt der in Dinslaken meist üblichen 2100-Meter-Strecke ging es über 2550 Meter. Kerstin Oex vom Vorstand des Bürgertraber-Vereins meinte dazu, dass Ignatz eine weitere Runde problemlos verkraftet hätte: „Er pustete kaum, als er aus dem Rennen kam. Das war eine Trainingsfahrt für unseren Igi.“
Der Verein „Bürgertraber Herten e.V.“
• Der Bürgertraber Herten e.V. ist der erste Verein seiner Art in Deutschland.
• Die Idee hatten 1999 der damalige Bürgermeister Klaus Bechtel († 2004) und der Marketing-Club Herten.
• Zunächst sollte nur ein Traber nach der Stadt benannt werden. Letztlich wurde der Bürgertraber ein Benefiz-Pferd. Die Vereinsmitglieder kommen für die Haltung, Ernährung und das Training auf. Die Kosten hierfür betragen rund 7000 Euro im Jahr.
• Die Renn-Gewinne fließen dann in soziale Projekte in Herten. In den letzten Jahren wurden beispielsweise Kindergärten und Jugendabteilungen von Sportvereinen gefördert, darunter die Spielvereinigung Herten, das Siebenbürgerhaus, Senioreneinrichtungen und der BUND-Naturerlebnisgarten.
Seit der Gründung hat der Bürgertraber-Verein etwa 50.000 Euro an Spenden ausgeschüttet.
• Der Verein hat rund 100 Mitglieder aus ganz Deutschland. Mitglied bei den Bürgertrabern kann jeder werden. Vorsitzender ist Winfried Kunert.
• Seit September 2017 trabt „Ignatz von Herten“ für den guten Zweck. Er ist der fünfte Bürgertraber und Nachfolger von „Sir Herten“, der im Jahr 2009 an den Start ging. Den Anfang machte 1999 „Herten“. Es folgten
2001 „Herten II“ und 2005 „Miss Herten“.
• Die Traber werden nach ihrem Benefiz-Einsatz zu Freizeit- und Reitpferden umgeschult.