
Omikron trifft die Kitas hart: Die Zahl der infizierten Mitarbeitenden und Kinder steigt massiv. Auch die Arbeiterwohlfahrt (AWO) ist betroffen: Die Kita „Wilde Wiese“ musste wegen Infektionsfällen schließen. Der Träger sieht nun die Landesregierung in der Bringschuld.
„Täglich werden zahlreiche neue Infektionen gemeldet, was dazu führt, dass Gruppen oder ganze Einrichtungen geschlossen werden“, sagt Melanie Queck, Geschäftsführerin des AWO-Unterbezirks Münsterland-Recklinghausen, der 81 Kindertagesstätten in den Kreisen RE, Coesfeld, Steinfurt, Bocholt und der Stadt Münster betreibt.
Vor allem die Teilschließungen führten zu Ausnahmezuständen: Um die Betreuung weiter aufrechtzuerhalten, würde das Personal am Limit arbeiten. „Alle geben in dieser Pandemie ihr Bestes für die Kinder. Deshalb fordern wir eine besondere Corona-Prämie für Kräfte in den Kindertageseinrichtungen“, so Melanie Queck.
Sie übt Kritik an der Landesregierung: „Die völlig unterschiedliche Handhabung der Gesundheitsämter im Umgang mit Schließungen führt zum Teil dazu, dass wir als Träger gezwungen sind, eigene Entscheidungen zu treffen.“ Der Unterbezirk fordert klare landesweite Kriterien: „Die Kitas dürfen nicht sich selbst überlassen werden.“ Zudem sei eine einheitliche Teststrategie plus flankierender Erweiterung der Laborkapazitäten nötig. Ansonsten müsse mit einer „Durchseuchung“ ganzer Einrichtungen gerechnet werden.