
In Herten und Umgebung treiben zurzeit wieder Kriminelle ihr Unwesen, die Menschen mit einem simplen Telefonanruf um ihr hart erspartes Vermögen bringen wollen. Das Schlimme: oftmals gelingt dies auch. Dabei ist die Vorgehensweise fast immer dieselbe. Trotzdem fallen weiterhin in erster Linie Seniorinnen und Senioren den perfiden Maschen und Überredungskünsten der Telefonbetrüger zum Opfer. Ein aktuelles Beispiel aus Westerholt beweist das.
In dem Stadtteil wurde eine 75-jährige Frau auf übelste Art und Weise „abgezockt“, wie die Polizei am Donnerstag (10.02.) berichtet. Nach Angaben der Behörde bekam die Westerholterin am Mittwochnachmittag (09.02.) einen Anruf. Die Frau am anderen Ende der Leitung gab sich als Polizistin aus und erzählte, die Tochter der 75-Jährigen sei an einem tödlichen Verkehrsunfall beteiligt gewesen, weshalb ihr eine lange Gefängnisstrafe drohe. Das könne allerdings verhindert werden, wenn die Seniorin eine hohe Bargeldsumme bezahle.
Angeblicher Staatsanwalt mischt sich ein
Zwischenzeitlich schaltete sich noch ein angeblicher Staatsanwalt in das Gespräch ein. Gegen 17.45 Uhr ging die 75-Jährige dann zu einem nahegelegenen Treffpunkt und übergab mehrere zehntausend Euro an einen unbekannten Mann. Er wurde wie folgt beschrieben: zwischen 20 und 35 Jahre alt, ca. 1,60 bis 1,70 Meter groß. Die Anruferin hatte eine junge Stimme und sprach akzentfreies Deutsch.
Die Polizei warnt: Derzeit kommt es im gesamten Kreis Recklinghausen und der Stadt Bottrop vermehrt zu solchen „Schockanrufen“. In den meisten Fällen reagieren die Angerufenen richtig und legen auf – und übergeben kein Geld. Um weitere Menschen vor Betrügern zu schützen, sollten Bürgerinnen und Bürgern unbedingt Verwandte, Freunde und Nachbarn über die Masche(n) aufklären, so die Behörde.
Der beste Schutz vor Telefonbetrug: einfach auflegen!
Wichtige Tipps und Verhaltensregeln der Polizei, um sich zu schützen:
- Die (echte) Polizei fragt nie nach Geld, der PIN-Nummer oder Wertsachen. Wenn die Polizei anruft, steht nie die 110 im Display.
- Unbekannten niemals Geld- oder Wertsachen aushändigen.
- Unbekannte nicht in die Wohnung lassen.
- Am Telefon: Beim leisesten Verdacht auf einen Betrugsversuch einfach auflegen.
- Bei Bedrohung: Rufen Sie die Polizei über Notruf 110.
Weitere Informationen gibt es auch auf einer Internetseite der Polizei Recklinghausen, die sich dem Thema Betrugsmaschen am Telefon zum Nachteil von Seniorinnen und Senioren detailliert widmet: https://recklinghausen.polizei.nrw/artikel/projekt-next-generation-zum-schutz-von-seniorinnen-und-senioren