
Der Bund hat den Bundesländern die Möglichkeit eröffnet, dass diese Bewerbungsvorschläge für die Welterbe-Liste machen. Ausgezeichnet und verwaltet werden Welterbe-Stätten von der Kulturorganisation Unesco der Vereinten Nationen. Mit einem Gutachten, das die Stiftung Industriedenkmalpflege erarbeitet hat, will NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach jetzt den Vorstoß unternehmen, das Ruhrgebiet zum Welterbe erklären zu lassen.
Die Ministerin „nicht torpedieren“
Aktuell ist aber unklar, was das für die betroffenen Städte bedeutet. Groß ist die Sorge, dass insbesondere die Hertener Zechenflächen Ewald und Westerholt und somit die wichtigsten Entwicklungsorte im Stadtgebiet beschränkt werden. Auf Ewald könnte zum Beispiel dass Projekt „Motorworld“ mit Auto-Firmen und einem Hotel berührt werden. Des Weiteren soll im Maschinenhaus Nord von Schacht 7 ein Restaurant entstehen.
Der Stadtentwicklungsausschuss des Rates beschloss daher, dass man die Bewerbung zwar grundsätzlich unterstütze, um die Ministerin „nicht zu torpedieren“, wie es Stadtbaurätin Janine Feldmann formulierte. Aber man verlange, dass die Stiftung die konkreten Auswirkungen erläutere, die Eigentümer der betroffenen Flächen und Immobilien informiere und Änderungswünsche berücksichtige.
„Das ganze Ruhrgebiet zu einem Denkmal machen“
„Da soll versucht werden, das ganze Ruhrgebiet zu einem Dankmal zu machen“, fürchtete Ratsherr Wolfgang Kumpf (SPD). „Das würde uns bei vielen Projekten beschränken“, meinte Samer El-Jezawi (Grüne). „Wir können grundsätzlich zustimmen, müssen aber das Heft in der Hand behalten“, fasste Sebastian Scheer (CDU) zusammen.