
Die Verkehrssituation an der Einmündung Marler Straße/Heinrich-Obenhaus-Straße ist unübersichtlich. Insbesondere Radfahrer, die auf dem Radweg entlang der Marler Straße bergab fahren und oft entsprechend zügig unterwegs sind, werden von den zahlreichen Autofahrern, die aus der Heinrich-Obenhaus-Straße kommen, schlecht wahrgenommen.
Die Autofahrer wiederum müssen eigentlich an einer Linie halten, die so weit in der Heinrich-Obenhaus-Straße liegt, dass sie von dort aus unmöglich die nahenden Radler erkennen können. Unabhängig von diesem Umstand wird die Haltelinie aber auch von vielen Autofahrern völlig ignoriert. Sie fahren einfach drüber hinweg und stehen dann auch schon mitten auf dem Radweg.
Fahrrad-Piktogramme verschlimmerten die Situation
Bereits vor etwa fünf Jahren setzte sich insbesondere die SPD für eine Verbesserung ein. Zwischenzeitlich ließ die Stadtverwaltung den Fahrradüberweg mit roter Farbe und Fahrrad-Piktogrammen markieren, was die Situation aber eher noch verschlimmerte. Denn manche Radler sausten nun erst recht ungebremst über die Einmündung der Heinrich-Obenhaus-Straße hinweg – was zwar rechtmäßig war, aber auch gefährlich. Also wurden die Piktogramme rot überpinselt.
Im vergangenen Jahr unternahmen unabhängig voneinander die SPD und die TOP-Partei mit Anträgen an die Stadtverwaltung erneute Vorstöße für mehr Verkehrssicherheit an dieser Stelle. Und tatsächlich kommt Bewegung in die Sache. Als Zwischenlösung ist jetzt ein Verkehrsspiegel aufgestellt worden.

Autofahrer, die ordnungsgemäß an der Haltelinie zum Stehen kommen, können per Spiegel in den von links kommenden Radweg schauen und zumindest erahnen, ob sich von dort ein Radler nähert. Wirklich gut ist die Sicht aber nicht, da zum Beispiel große Bäume den Radweg verdunkeln.
Umbau der Einmündung geplant
Auch für Stadtbaurätin Janine Feldmann ist der Spiegel keine optimale Lösung, wie sie gegenüber unserer Zeitung erläutert: „Spiegel können verzerren, verwittern oder werden von Autofahrern auch schlicht mal übersehen.“ Sie strebt daher einen Umbau der Einmündung an – noch in diesem Jahr, wenn die Kapazitäten des Zentralen Betriebshofes dies zulassen.

Der Radweg soll dann im Bereich der Einmündung durch einen kleinen Schlenker näher an die Fahrbahn der Marler Straße gelegt werden. Dies würde ermöglichen, das Stop-Schild und die Haltelinie in der Heinrich-Obenhaus-Straße so weit nach vorne zu verlegen, dass Autofahrer rechtzeitig nach links und rechts in den Radweg schauen können – vorausgesetzt, sie halten auch tatsächlich an der Linie an. Wenn diese Maßnahme umgesetzt ist, soll geprüft werden, ob der Spiegel wieder entfernt werden kann.