
Der Regionalverband Ruhr (RVR) hat bereits die ehemalige Bahntrasse zwischen den früheren Zechen Ewald (Herten-Süd), Schlägel & Eisen (Langenbochum) sowie Westerholt zu einem asphaltierten Rad- und Wanderweg ausgebaut. Offizieller Name: „Allee des Wandels“.
Auf einer Länge von rund zehn Kilometern verläuft er in Herten durch die Stadtteile Süd, Disteln, Langenbochum und Westerholt, unterwegs streift er die Recklinghäuser Stadtteile Stuckenbusch und Hochlar. Der Weg endet zurzeit im Süden unmittelbar vor dem Tunnel, der unter der Halde Hoheward in Richtung Emscher führt, und im Norden an der Langenbochumer Straße, kurz vor dem Westerholter Zechengelände.
Von Fußgänger, Radlern und Skatern intensiv genutzt
Der Weg wird von Fußgängern, Radfahrern, Jogger und Skatern intensiv genutzt. An sonnigen Tagen ist dort die sprichwörtliche Hölle los. Diese große Beliebtheit war und ist für den RVR sowie die Städte Herten und Gelsenkirchen ein wesentlicher Antrieb, die Trasse fortzuführen über das bisher nicht sanierte Westerholter Zechengelände zum Stadtteilpark Gelsenkirchen-Hassel und von dort noch weiter bis zur Fachhochschule Gelsenkirchen sowie zur Halde Scholven und nach Marl-Polsum.
Deutsche Bahn gibt Flächen nicht frei
Im Jahr 2021 sollte der Weiterbau beginnen. Kosten: mehr als eine Million Euro. Das stellte im Oktober 2017 der damalige Leiter des städtischen Fachbereichs Stadtplanung, Ralf Terpoorten, in Aussicht. Doch daraus wird vorerst nichts. Für die Realisierung des Rad- und Fußwegs sind Grundstücke der Deutschen Bahn entlang der neu gebauten Schallschutzwände in Westerholt parallel zu der aktiven Bahntrasse nötig. Diese Flächen will die Bahn aber im Moment nicht bereitstellen. Dabei spielen, wie der RVR mittelt, grundsätzliche Überlegungen der Deutschen Bahn zum künftigen Ausbau des Schienenverkehrs und der Reaktivierung alter Bahntrassen eine wesentliche Rolle.

RVR hofft auf positive Verhandlungen mit der Bahn
Bekanntlich fahren seit 2019 neben Güter- auch wieder Personenzüge durch Herten, jedoch ohne anzuhalten. Durch den Bau neuer S-Bahn-Haltepunkte in Westerholt und Herten-Mitte wird sich das in den kommenden Jahren ändern.
Das Bemühen, die Bahngleise und die „Allee des Wandels“ sicher nebeneinander zu bringen, ist kniffelig. Es steht nur wenig Platz zur Verfügung, insbesondere auf den Brücken Storcksmähr-/Heidestraße und Bahnhofstraße. Dort sind jeweils auch noch Anbindungen an den Stadtteil durch Auf- und Abgänge sowie Rampen geplant.
Der RVR will die Verhandlungen mit der Bahn über den Kauf der Flächen fortsetzen und gibt sich zuversichtlich, dass man letztlich auch zu einem guten Ergebnis kommen wird. Auch von der RAG muss der RVR noch Flächen erwerben, damit die Überquerung des Zechengeländes gelingt. Die Umsetzung des Lückenschlusses wird nun bis zum Jahr 2025 angestrebt.

Kein Geld für Tunnel-Reaktivierung
Noch keinerlei Perspektive gibt es unterdessen für das südliche Ende des Radweges. 2015 war geplant, den Zechenbahn-Radweg durch den – seit dem Ende des Bergbaus gesperrten – Tunnel hindurch zur Südseite der Halde Hoheward zu führen und ihn dort an den geplanten neuen Weg „Aktiv-Linear-Park“ anzuschließen. Doch der RVR erhielt für die Tunnel-Reaktivierung keine Fördergelder von Land und Europäischer Union. Er legte das Projekt daher auf Eis, bis sich vielleicht irgendwann eine andere Geldquelle auftut.