
Auch im Kreis Recklinghausen könnten in den nächsten Jahren immer häufiger ältere Menschen an Hitzetagen ins Krankenhaus eingewiesen werden. Das geht aus dem Versorgungs-Report „Klima und Gesundheit“ des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hervor.
Der Report zeigt nach Angaben der AOK Nordwest auf, wie stark der Klimawandel die Gesundheit der Menschen auch in der Region Westfalen-Lippe in Zukunft beeinträchtigen könnte. Besonders hitzegefährdet seien demnach Menschen mit Demenz und Alzheimer sowie zum Beispiel auch Niereninsuffizienz, Depressionen, Diabetes oder chronischen Atemwegserkrankungen.
Im Kreis Recklinghausen liegt der Wert unter dem Durchschnitt
„Die gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels erfordern künftig verstärkt Maßnahmen im Bereich Gesundheitsschutz und Prävention. Dazu werden wir unsere bereits eingeleiteten Präventionsangebote weiter verstärken“, kündigt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock an, eine „klimasensible Gesundheitskompetenz“ entwickeln zu wollen.
In Westfalen-Lippe kam es im Jahr 2018 zu insgesamt 417 hitzebedingten Klinikeinweisungen je Million älterer AOK-Versicherter ab 65 Jahren. Im Kreis Recklinghausen habe der Wert allerdings erfreulicherweise 23,3 Prozent unter dem Durchschnitt für Westfalen-Lippe gelegen.
Zwei Szenarien für Westfalen-Lippe
Doch wenn die Erderwärmung ungebremst voranschreite und keine weiteren Maßnahmen zur Reduktion von CO2-Emissionen ergriffen würden, könnten sich die Werte künftig verschlechtern, heißt es vonseiten der Krankenkasse.
Das Klimaforschungsinstituts Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) habe dazu im Auftrag des WIdO zwei Szenarien des Weltklimarats für die Region Westfalen-Lippe zugrunde gelegt – mit weitreichenden Folgen: Verglichen mit dem Durchschnitt in den Jahren 2009 bis 2018 würde sich die Zahl der hitzebedingten Klinikeinweisungen in Westfalen-Lippe bis zum Jahr 2050 mehr als verdoppeln, bis zum Jahr 2100 sogar mehr als vervierfachen
„Diese Ergebnisse verdeutlichen, wie wichtig es ist, Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen, um eine Belastung des Gesundheits- und Pflegesystems zu vermeiden“, so Kock. Darüber hinaus müsse die Bevölkerung stärker über Risiken des Klimawandels informiert werden, um sich besser schützen zu können.