Millionen für Radwege und Hochwasserschutz Wie viel Europa steckt in der Emscher?

Eine Montage aus einem vollgelaufenen Regenrückhaltebecken und Emschergenossenschaftschef Prof. Dr. Uli Paetzel.
Uli Paetzel, Chef der Emschergenossenschaft, sieht die Millionen aus Brüssel gut angelegt: Das von der EU geförderte Regenrückhaltebecken zwischen Castrop-Rauxel und Dortmund-Mengede bewahrte die Region 2021 vor einer Überschwemmung. Es lief randvoll. © Archiv/Emschergenossenschaft
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Für manche Menschen steht die EU für Bürokratismus und mitunter absurd anmutendes Klein-Klein. Doch in der Emscher-Lippe-Region zeigen sich auch die positiven Effekte der Europäischen Union, insbesondere durch die Projekte der Emschergenossenschaft und des Lippeverbands. Diese können vor allem dank EU-Fördergeldern umgesetzt werden. Das erklärte der Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Uli Paetzel. Besonders der „Europäische Fonds für Regionale Entwicklung“ (EFRE) spielt eine bedeutende Rolle in der Finanzierung mehrerer Vorhaben. „In den letzten 15 Jahren wurden fast 60 Millionen Euro aus EU-Mitteln für Projekte der Emschergenossenschaft und des Lippeverbands (EGLV) bereitgestellt.“

Ansicht des umgebauten Laufs der Emscher bei Castrop-Rauxel.
Die Emscher hat sich mit ihrem Umbau von einer Kloake zu einem naturnahen Gewässer gemausert. Auch EU-Gelder fließen in Projekte rund um den Fluss.© Jannis Reichard | Bande – Für Ge

Zu den geförderten Projekten gehören unter anderem Radwege entlang der Gewässer, wie der Seseke-Weg, der die Städte Lünen, Kamen und Bönen auf 20 Kilometern verbindet. Darüber hinaus ist die Anpassung an die Klimafolgen und der Hochwasserschutz ein weiteres wichtiges Betätigungsfeld, das von der EU unterstützt wird. So erhielt die Emschergenossenschaft etwa zwei Millionen Euro für den Bau von Hochwasserrückhaltebecken, die bei den Hochwasserereignissen im Juni 2021 größere Überflutungen verhinderten.

Neue Radwege

Neue Projekte wie das „FlashFloodBreaker“, das die Resilienz bei extremen Hochwasserereignissen erhöhen soll, und „ResNRJwater“, das auf die Nutzung ungenutzter Potenziale des Wasser- und Abwassersektors für die Energieerzeugung abzielt, erhalten ebenfalls bedeutende EU-Förderungen. Diese Projekte, die bis 2028 laufen, zeigen aus Sicht der Emschergenossenschaft das Engagement und den Beitrag der EU zur Bewältigung der aktuellen Herausforderungen im Wassersektor. Der durch die jüngsten Fluten der vergangenen Jahre in den Fokus gerückte Hochwasserschutz steht dabei nicht erst seit Kurzem oben auf der Agenda. Ziel sei es seit mehr als 20 Jahren, möglichst viele Rückhalteräume und Auenflächen entlang des Rheins und seiner Zuflüsse, wie Emscher und Lippe, in ein übergreifendes Hochwassermanagement einzubinden.

Die Verbannung des Abwassers in geräumige, unterirdische Kanäle trägt seinen Teil dazu bei, denn die renaturierten Flüsse wie Emscher oder der Hellbach in Recklinghausen führen weniger Wasser als die alten Kloaken. Zudem sind die Flussbetten breiter und kurviger, was die Strömungsgeschwindigkeit

Die Emschergenossenschaft und der Lippeverband sind bedeutende Wasserwirtschaftsunternehmen in Deutschland, die sich der Pflege und Nutzung der Wasserressourcen in der Region widmen. Ihre Tätigkeiten reichen von der Gewässerunterhaltung über die Abwasserentsorgung bis zum Hochwasserschutz.

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