Sitzmöbel statt Autos? - mit Video Alt-Marler reden bei Neugestaltung der Loestraße mit

Premiere für das Parklet: Die Jugendlichen der AWO-Werkstatt woRk haben es zusammen mit Dirk Kästingschäfer (2. v. l.) gebaut. Platz genommen zum Test haben (v. r.) Annika Slaby (woRk), Baudezernentin Andrea Baudek, Verkehrsplaner Ingo Nöltker und Ordnungsdezernent Michael Bach. © Julia Dziatzko
Lesezeit

In Metropolen wie Berlin oder Stuttgart gehören sie bereits zum Stadtbild: die Parklets. Es sind meist hölzerne Möbel oder Sitzecken, mit denen die Städte den Menschen auf ehemaligen Parkflächen mehr Raum zur Verfügung stellen. Dadurch sollen die Städte ruhiger, sicherer, lebenswerter und klimafreundlicher werden.

Nun hat auch die Stadtverwaltung Marl auf der Loestraße das erste Parklet eingerichtet. Bis zum 4. Oktober steht es dort, lädt zum Platz nehmen und zu Gesprächen ein. Auch Rollstuhlfahrer können es nutzen. Mit den mobilen Sitzgruppen möchte die Stadt Marl nämlich anlässlich der Europäischen Mobilitätswoche zur Diskussion über die Umgestaltung der Loestraße anregen.

Gastro-Zentrum und Spielstraße

Das integrierte Stadtentwicklungskonzept 2025+ (ISEK), das die Stadtverwaltung mit den Marlern in Werkstätten entwickelte, sieht vor, Kirchplatz und Loestraße zum gastronomischen Zentrum zu gestalten. Hier soll eine hohe Aufenthaltsqualität entstehen. Dazu gehören eine Neugestaltung des Kirchplatzes, mit Möblierung und verkehrsberuhigende Maßnahmen an der Loestraße, um mehr Raum für Fußgänger zu schaffen. Sie könnte zum Beispiel eine Spielstraße werden. Die Stellplätze, die dort wegfallen, könnten auf die B 225 verlegt werden.

Enge Gehwege und viel Autoverkehr

„Wir wollen mit Anliegern, Gewerbetreibenden und allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern überlegen, wie wir die Loestraße attraktiv umgestalten können“, sagt Baudezernentin Andrea Baudek. Mit ihr haben Michael Bach, allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters, die Verkehrsplaner Ingo Nölker und Maurice Wüller, sowie die Jugendlichen der AWO-Jugendwerkstatt woRk die Holzkonstruktion ausprobiert.

Noch ist die Loestraße geprägt von engen Gehwegen und dem Autoverkehr. Wo sonst Autos parken, schafft jetzt das Parklet vorübergehend einen Ort zum Verweilen. „Hier können Freunde und Nachbarn zusammenkommen, sich unterhalten und bei einer Tasse Kaffee Ideen für die Umgestaltung der Loestraße schmieden“, erklärt Verkehrsplaner Maurice Wüller.

Awo-Jugendwerkstatt baut Parklet aus Holz

Gebaut wurde die Holzkonstruktion von 16 Jugendlichen der AWO Jugendwerkstatt woRk. Die 15- und 16-Jährigen haben mit Werkpädagoge Dirk Kästingschäfer knapp drei Wochen gesägt, gewerkelt und geschraubt – und eine Rampe montiert.

Nach den Gesprächen mit den Bürgerinnen und Bürgern wird das Stadtplanungsamt ein Fazit ziehen. Das Fachamt freut sich daher über Anregungen und Kritik unter der Rufnummer 99-6133 oder per Mail an maurice.wüller@marl.de. Ende des Jahres will die Stadt Marl alle interessierten Bürgerinnen und Bürger einladen, um Ideen zur Umgestaltung der Loestraße und des Kirchplatzes zu entwickeln.

Mehr Jobs

Sie sind bereits registriert?
Hier einloggen