
Die Singvögel in der Kleingartenanlage Löntroper Heide wohnen in Zukunft bunt: Am Samstag bemalten die Kinder der Vereinsmitglieder 13 neue und einige alte Nistkästen in leuchtenden Farben.
„In der Coronazeit konnten wir ja keine Feste durchführen, nicht mal Versammlungen waren möglich und auch keine Aktionen für Kinder“, sagt Vorsitzender Frank Selmann. „Der Verein hat jetzt eine Spende von 300 Euro vom Bezirksverband der Kleingärtner erhalten, um gerade für die Jugend mal etwas zu tun. Auf unserer letzten Hauptversammlung, die wir nach über einem Jahr auch wieder durchführen konnten, haben wir deshalb beschlossen, eine Nistkasten-Malaktion anzubieten.“
13 neue Nistkästen für die Anlage
Federführend hatte der neue Festausschuss des Kleingartenvereins die Organisation übernommen. Von dem Geld wurden Farben und 13 neue Nistkästen angeschafft, die die Kinder der Mitglieder am Samstag nach eigenen Entwürfen bunt gestalten konnten. Für die Kinder gab es T-Shirts mit dem Schriftzug der Anlage. „Außerdem werden auch einige alte Kästen, die in der Anlage hingen, aufgearbeitet“, sagt Schriftführer Marcus Plotek.
Anschließend fanden alle Nistkästen ihren Platz im öffentlichen Bereich der Anlage. „Die werden hier auch gut angenommen“, so Frank Selmann. „Bei mir im Garten haben zwei Meisenpärchen genistet, auch Rotkehlchen gibt es hier jede Menge.“ Auch der Graureiher und einige Greifvögel seien gelegentlich in der Anlage zu Gast, berichtet Kassiererin Marita Wiedmann.
Dass die Zahl der gefiederten Gäste abnimmt, können die Kleingärtner nicht bestätigen, wohl aber die Zahl und die Vielfalt der Insekten. „Sie nimmt in der Tat ab, das stellen auch wir fest“, so Frank Selmann. „Ich arbeite in einer Bäckerei, auch dort haben wir gemerkt, dass es in diesem Jahr deutlich weniger Insekten waren als sonst.“
50 Anfragen im Monat
Die Kleingartenanlage Löntroper Heide verfügt über 26 Parzellen. Alle sind besetzt, und es gibt immer wieder Anfragen. In der Coronapandemie konnte sich der Verein davor kaum retten. „Wir hatten zum Teil 50 Anfragen im Monat“, sagt Frank Selmann. „Der Kleingarten wäre natürlich im Lockdown für viele eine Möglichkeit gewesen, rauszukommen und sich draußen in der Natur aufzuhalten, gleichzeitig so etwas wie Urlaubsgefühl zu erleben“.
Diesen Boom an Anfragen konnten Kleingartenvereine zeitweise kaum bewältigen. „Das hat inzwischen wieder abgenommen, seit wieder mehr Lockerungen eingetreten sind“, so Marcus Plotek. „Aber einige rufen weiterhin immer wieder an und fragen, ob etwas frei wird. Um Nachwuchs und die Belegung der Anlage müssen wir uns jedenfalls zurzeit überhaupt keine Sorgen machen.“