
Der Name ist Programm: Zukunft findet Stadt“ heißt eine Initiative von Marlerinnen und Marlern, die sich im Kulturhauptstadtjahr 2010 gegründet hat. Die Mitglieder haben sich vorgenommen, die kulturellen Schätze der Stadt wieder mehr in den Blick zu rücken. Kunst, Architektur aber auch das Grimme-Institut, Musik und Literatur machen Marl seit der Nachkriegszeit unverwechselbar. Jetzt biete das geplante Projekt Marschall 66 die Chance, ein neuer Begegnungsort für viele Marlerinnen und Marler zu werden. Um das deutlich zu machen, laden sie zu einer Veranstaltung ein, die den Nutzen des künftigen Zentrums für alle Generationen in der Stadt unterstreichen soll.
In der Scharounaula (Westfalenstraße 68a) findet am Dienstag 28. Februar, von 19 bis 20.30 Uhr ein Solidaritätsabend für Marschall 66 statt – mit einem bunten Programm, das Videobotschaften, musikalische Darbietungen und künstlerische Botschaften vereint. Der Eintritt ist frei. Moderiert wird der Abend von der Journalistin Hella Sinnhuber. Noch bis zum 22. Februar können Beiträge gemeldet werden. Schon zum Ende der vorigen Woche war die Liste der Interessenten lang, erklärt Irene Rasch-Erb von der Initiative. „Es melden sich viele, die das neue Zentrum später nutzen könnten. Marschall 66 ist ja für die Marlerinnen und Marler gedacht.“
„Wir wollen aufzeigen, welche Möglichkeiten Marschall 66 für die gesamte Stadtbevölkerung bietet“, betont Mitinitiator Kurt Langer. „Es geht eben nicht nur um das Skulpturenmuseum, auch wenn es derzeit in manchen Diskussionen so scheint.“ Stadtbibliothek, Angebote der Musikschule, Volkshochschul-Kurse, Museumspädagogik und ein Café zeichnen den künftigen Begegnungsort Marschall 66 aus, ergänzt er.
Angrenzend zu mehreren Schulen
„Mit den angrenzenden Schulen kann eine Art Campus entstehen“, fügt Hannelore Apitzsch hinzu, die ebenfalls für die Initiative „Zukunft findet Stadt“ spricht. „Wir wollen auch den Kindern und Jugendlichen aufzeigen, dass Kunst und Kultur nichts Elitäres sind. In Marl gehören sie zum täglichen Leben“, sagt sie. Jedes Kind und alle Erwachsenen kennen zum Beispiel die Skulpturen im Gänsebrink oder vor dem Theater.
Mehr als 22 Millionen Euro soll Marschall 66 nach jüngsten Berechnungen kosten. Für die letzten 7 Millionen verweigerte der Rat der Stadt mit knapper Mehrheit die Zustimmung. Nach heftiger Kritik an den Kosten des geplanten Projekts will die Initiative positive Stimmung für das Projekt erzeugen. „Was aus unserer Sicht in der öffentlichen Diskussion zu wenig gewürdigt wird, ist, dass mehr als 10 Millionen Euro als Zuschüsse von Bund und Land fließen“, erklärt Kurt Langer. „Dass Marl ein solche Geschenk bekommt, ist einmalig.“
Anmeldungen zum Solidaritätsabend sind unter zukunft-findet-stadt-marl@web.de noch möglich.