
Im Haus der Bildung wird eine Buchauswahl der verfolgten Autoren und Fachliteratur zur NS-Zeit zu sehen sein. Die Ausstellung findet begleitend zur Lesung der Initiative „Lesen gegen das Vergessen“ statt, die am 14. Juli um 17 Uhr beginnt. Es handelt sich dabei um eine szenische Lesung, die von Willi Blohm, Rolf Kohn, Erich Burmeister und Melanie Kern vorgetragen wird. Der Titel des bereits zehn Jahre alten Textes „Wer weiterliest, wird erschossen“ stammt von Axel Eggebrecht, der nach dem Krieg ein Mitbegründer des Nordwestdeutschen Rundfunks war, aus dem später NDR und WDR hervorgingen.
Nach den Sommerferien soll am 1. September noch eine größere Lesung, an der auch prominente Recklinghäuser(innen) teilnehmen sollen, stattfinden.
Am 14. Juli 1933 fand auf dem Neumarkt in Recklinghausen eine Bücherverbrennung statt. Vorbild der Aktion war die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 auf dem Berliner Opernplatz, die den Beginn der nationalsozialistischen Kampagne „Wider den undeutschen Geist“ symbolisiert. Tausende Bücher von vor allem jüdischen Autoren, aber auch anderer politisch unliebsamer Schriftstellerinnen und Schriftsteller wurden verboten und öffentlich verbrannt.
Bereits seit 2008 erinnert die Recklinghäuser Initiative mit einer Lesung von Texten namhafter Schreiber(innen) wie Thomas Mann, Bertolt Brecht oder Anna Seghers an die nationalsozialistische Verfolgung Andersdenkender. Jedes Jahr können die Organisatoren prominente Recklinghäuser als Vorlesende gewinnen.