Synagoge wird zum Treffpunkt Musik mit jüdischer Seele – Klassik, Klezmer, Gipsy-Swing

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Die Band „Gipsy Gentlemen“ gastiert bei der jüdischen Kultusgemeinde in Recklinghausen.
Mit ihrem Gipsy Swing à la Django Reinhardt gastieren die „Gipsy Gentlemen" erneut im Treffpunkt Synagoge. © Privat
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Zu einer Klang-Reise durch die jüdische Musik lädt die Kultusgemeinde auch in diesem Jahr mit ihrer Reihe „Treffpunkt Synagoge“ ein. Seit 2011 sind die Konzerte mit hochkarätigen Gästen ein fester Bestandteil des Recklinghäuser Kultur-Programms. Jeder Musikgeschmack wird bedient: Das Angebot reicht von jüdischer Klassik über Klezmer oder Jewish Folk bis Gipsy-Swing. Ergänzt werden die Konzerte diesmal durch eine besondere Benefiz-Aktion.

Das „Quartett der Jüdischen Kammerphilharmonie Recklinghausen
Auch das „Quartett der jüdischen Kammerphilharmonie Recklinghausen“ tritt im Rahmen der Konzert-Reihe an der Synagoge auf. © Privat

Los geht es am Sonntag, 16. April, 17 Uhr, mit dem „Franck Piano Quintett“ und einer Wiederentdeckung der Musik von Salomon Jadassohn (1831-1902), bedeutender Leipziper Komponist, Lehrer und Dirigent des Chors der Synagoge.

Ein breit gefächertes Repertoire, von der klassischen Literatur bis zur modernen Unterhaltungsmusik, serviert das „Quartett der Jüdischen Kammerphilharmonie Recklinghausen“ am Sonntag, 30. April, 15 Uhr.

In die Tanzbeine geht die Musik der „Hamburg Klezmer Band“. Am Sonntag, 18. Juni, 17 Uhr, stehen jiddische, moldawische, ukrainische und rumänische Titel mit ganz viel Seele auf dem Programm.

Ein Wiederhören gibt es am Sonntag, 9. Juli, 17 Uhr, mit den „Gipsy Gentlemen“ und Stargast Aleksej Wagner – ein Muss für alle Fans von Django Reinhardt und den vergessenen Hits der 20er- und 30er-Jahre. New-Orleans-Jazz, französische Valses Musettes und die traditionelle Spielweise der Roma verschmolzen bei Reinhardt zum Gipsy-Swing.

Alle Konzerte finden umsonst und draußen statt

Mark Gutkin, Vorsitzender der jüdischen Kultusgemeinde, legt allen Musikfans auch das Konzert der Gruppe „Folkadu“ ans Herz. Am Sonntag, 13. August, 17 Uhr, steht ihr Jewish Folk, eine Mischung aus traditioneller Musik und westlichem Klängen, im Mittelpunkt.

Die Gruppe „Folkadu
Jewish Folk: Mit ihrer ungewöhnlichen Instrumentierung (Trompete, Akkordeon und Oud) tritt die Gruppe „Folkadu“ in Recklinghausen auf. © Privat

Alle Konzerte werden umsonst und draußen in zwei Festzelten vor der Synagoge am Polizeipräsidium stattfinden. „Mit unserer Kulturreihe wollen wir unsere Kultusgemeinde ganz bewusst für Besucher öffnen“, so Mark Gutkin. Der Erfolg gibt ihm recht: In der Vergangenheit lockte die Reihe ein bunt gemischtes Publikum. Drei Konzerte hat wieder der Zentralrat der Juden gesponsert. Auch die „Brücke“ und die Recklinghäuser Parteien (CDU, SPD, Grüne, FDP) unterstützen die besondere interkulturelle Begegnung.

Erlös der Auktion für Aufbau-Projekte in der Ukraine

Eine gute Resonanz wünschen alle auch der Premiere einer Bilder-Ausstellung plus Benefiz-Auktion. Am Sonntag, 3. September, ab 16 Uhr zeigt Künstlerin Olga Dotsenko, die im Zuge des Ukraine-Krieges aus Charkiw nach Recklinghausen floh und in der jüdischen Kultusgemeinde Mal-Kurse für Kinder gibt, ihre Arbeiten. Die Landschaften, Stillleben etc. sollen für Aufbau-Projekte in ihrer ukrainischen Heimat versteigert werden. Gesucht wird übrigens noch ein prominenter Auktionator, der an diesem Tag für den guten Zweck den Hammer schwingt.

v.l. Mark Gutkin (Vorsitzender der jüdischen Kultusgemeinde) mit den Sponsoren Frank Cerny (SPD) Holger Freitag (Grüne), Anja-Christina Rex und Claus Beeking (CDU), Udo Schmidt (FDP) sowie Himmetullah Caglan und Klaus Herrmann (Brücke).
Hoffen wieder auf viele Besucher: v.l. Mark Gutkin (Vorsitzender der jüdischen Kultusgemeinde) mit den Sponsoren Frank Cerny (SPD) Holger Freitag (Grüne), Anja-Christina Rex und Claus Beeking (CDU), Udo Schmidt (FDP) sowie Himmetullah Caglan und Klaus Herrmann („Brücke“). © Tina Brambrink