Wilde Verfolgungsjagd durch Mülheim und über die A40 Fußgänger auf Autobahn angefahren

Ein Auto rast durch die Nacht (Symbolbild).
Am Donnerstag (2.1.) flüchtete ein 19-Jähriger in einem BMW durch Mülheim an der Ruhr (Symbolbild). © dpa
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Die irre Fahrt, die mit einem Schwerverletzten und mehreren Strafanzeigen endete, beginnt, als ein 19-jähriger BMW-Fahrer am Donnerstagabend im Zentrum von Mülheim an der Ruhr unterwegs ist. Gegen 18 Uhr will ihn die Polizei zunächst nur anhalten, weil er unrechtmäßig eine Busspur am Hauptbahnhof benutzt.

Doch der 19-Jährige prescht los und zwingt die Polizei in eine Verfolgungsjagd. Dabei scheint der junge Fahrer das echte Leben mit einem Videospiel zu verwechseln: Er rast durch die Stadt und fährt auf die Autobahn A40 in Richtung Essen auf. Dort zwängt er sich auf den Standstreifen, um sich von dem dichten Verkehr nicht ausbremsen zu lassen und touchiert dabei zwei Pkw, die auf dem rechten Fahrstreifen unterwegs sind.

Verfolgungsjagd in Mülheim: Unfallopfer hätte gar nicht dort sein dürfen

Manchmal treffen zwei Kuriositäten aufeinander: Zeitgleich ist auf eben jenem Standstreifen ein 25-jähriger Fußgänger unterwegs. Der Fluchtfahrer trifft ihn mit seinem BMW, sodass der Mann schwerverletzt in ein Krankenhaus gebracht werden muss.

Wie er später der Polizei berichten wird, war er irrtümlicherweise auf der Autobahn unterwegs: Er hatte in der Navigations-App seines Smartphones eine Route für Autos ausgewählt, nicht für Fußgänger. Lebensgefahr bestehe laut der Polizei für ihn nicht.

Für den Flüchtigen ging derweil die Reise weiter: An der nächsten Abfahrt fährt er im Osten Mülheims wieder von der A40 herunter. Auf Höhe einer Tankstelle am Humboldtring hält er an und öffnet die Tür. Wie die Polizei jetzt erkennt, befindet sich auch ein 17-jähriger Beifahrer im Fahrzeug. Die beiden jungen Männer flüchten zu Fuß.

Weit kommen sie aber nicht – die Polizei stellt die beiden, bringt sie auf eine Wache in Mülheim und stellt das Fahrzeug sicher. Aber damit noch nicht Schluss mit den Kuriositäten.

Lange Liste an Vergehen

Wie sich herausstellt, besitzt der Fahrer keinen Führerschein, das Auto ist nicht angemeldet und die angeschraubten Kennzeichen gehörten zu einem anderen Fahrzeug. Bei dem jungen Mann und dem Jugendlichen handelt es sich um in Essen wohnhafte rumänische Staatsbürger, berichtet die Polizei.

Nun ermittelt die Polizei gegen die beiden wegen einer stattlichen Liste an Vergehen: Gefährdung des Straßenverkehrs, fahrlässige Körperverletzung bei Verkehrsunfall, Verkehrsunfallflucht, Fahren ohne Fahrerlaubnis, Führen eines Kraftfahrzeugs ohne Pflichtversicherung und Kennzeichenmissbrauch.

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