Coronavirus Maskenpflicht an Schulen in NRW läuft aus – Kritik von Opposition und Verbänden

Schüler sitzen in einem Klassenraum und tragen Masken. Die Maskenpflicht ist in Schulen in NRW seit Montag, 4. April, aufgehoben.
In Schulen in NRW ist die Maskenpflicht seit Montag, 4. April, aufgehoben. © picture alliance/dpa
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An Schulen in Nordrhein-Westfalen beginnt der Unterricht heute (Montag, 4. April) ohne Maskenpflicht. Nach vielen Wochen war das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung im Klassenraum am vergangenen Freitag zum letzten Mal verpflichtend. Nun dürfen Schülerinnen und Schüler nach Worten von Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) rein freiwillig weiterhin Maske tragen. Eine schulinterne Verpflichtung ist laut Ministerium aber nicht gestattet. Von der Opposition und vielen Verbänden war das Aus für die Maskenpflicht scharf kritisiert worden.

Bereits am 3. April (Sonntag) waren in NRW die meisten Corona-Regeln ausgelaufen. So gibt es erstmals seit zwei Jahren keine verpflichtende Maskenpflicht mehr in Innenräumen. In der Gastronomie braucht es zudem generell keine 2G- oder 3G-Nachweise mehr.

Betreiber können aber von ihrem Hausrecht Gebrauch machen und selber eine Maskenpflicht oder einen Impf- oder Testnachweis einfordern. Schulen dürfen von diesem Hausrecht nicht Gebrauch machen.

Die meisten Schüler in NRW hinderte das nicht daran, trotzdem die Maske zu tragen. Nur wenige hätten von der Lockerung Gebrauch gemacht und ohne Maske im Klassenraum gesessen, berichteten Schulleiter am Montag.

Die Mehrheit seiner Schülerinnen und Schüler sei auf freiwilliger Basis weiter mit Maske zum Unterricht erschienen, sagte Lutz Hamann, Leiter der Freiherr-vom-Stein-Schule in Gütersloh, auf dpa-Anfrage. Eine Spaltung der Schülerschaft in Masken-Träger und Nicht-Träger erwarte er nicht, ergänzte der Realschulleiter.

„Über 90 Prozent unser Schülerinnen und Schüler tragen Maske“, hieß es am Reinoldis- und Schiller-Gymnasium in Dortmund. „Sie sind sehr diszipliniert.“ Die Lehrkräfte trugen zu Beginn der letzten Schulwoche vor den Osterferien allesamt Maske, wie die stellvertretende Schulleiterin Miriam Rychter sagte. Die Schulleitung hatte im Vorfeld an die Schüler appelliert, freiwillig an der Schutzmaßnahme festzuhalten. Mit Spannungen unter den Gymnasiasten wegen des Masken-Themas rechnet Rychter nicht. Die Schüler akzeptierten einander – mit beiden Haltungen.

Am Aus für die Maskenpflicht hatte es viel Kritik gegeben. Die Landesschülervertretung hatte dazu aufgerufen, freiwillig an dem Schutz festzuhalten. Es sei falsch, aktuell Maßnahmen zu lockern, zumal es bald für die Abschlussjahrgänge in die Prüfungsphase gehe.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft hatte der Politik eine „Pandemiepolitik im Blindflug“ vorgeworfen. Laut NRW-Schulministerium ist die bundesrechtliche Grundlage für eine Pflicht entfallen. Eine schulinterne Tragepflicht wurde untersagt. Aus Sicht des Verbands Bildung und Erziehung braucht es aber nach wie vor eine Maskenpflicht, um Präsenzunterricht sicherzustellen.

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