
Gut ins neue Jahr reinrutschen – leichter gesagt als getan. Ich bin wohl eher reingeschlittert. Dabei war Silvester noch ein voller Erfolg. Am nächsten Morgen konnte ich dann allerdings schon nicht mehr aufstehen. Ich hatte mir irgendetwas Magen-Darm-Artiges eingefangen.
Ich erspare Euch die Details – nur so viel: Ein Kilo abnehmen in zwei Tagen ist ein beachtlicher Start für die alljährliche Neujahrs-Diät. Der Weg dahin ist aber eindeutig nicht zu empfehlen!
Notfallapotheke rettet die Bahnfahrt
Am zweiten Tag des Jahres schleppte ich mich dann mehr schlecht als recht zum Bahnhof, um meine Rückreise anzutreten. Meine Mama war zwar wenig begeistert davon, dass ich mich schon wieder in den Zug nach Berlin setzte, aber ich hatte auch keine Lust mir ein neues Ticket zu kaufen – immerhin war ich so stolz auf meinen super Schnapper gewesen (und in der billigsten Preisklasse ist nun mal keine Stornierung inbegriffen).
Mit allem intus, was mein Papa am Sonntagmorgen noch an der Notfallapotheke erstanden hatte, war die Zugfahrt dann auch kein Problem. Mit Maske und sehr viel Abstand von allen anderen Passagieren brauchte ich mir nicht mal Sorgen machen, unschuldige Mitreisende anzustecken.
Am Bahnhof angekommen, musste ich nur noch eine S-Bahn nehmen und ein kleines Stück laufen. Leider wurde das Gleis meiner Bahn zweimal geändert, weswegen ich meine Taschen und mich eindeutig zu weit tragen musste. Kombiniert mit den Treppen zur WG – ich wohne im vierten Stock – war endgültig meine komplette Energie weg.
Gut, diese basierte ja auch nur auf einem Croissant, einem trockenen Neujahrshörnchen und einem Müsliriegel. Ich fiel also direkt ins Bett.
Das Chaos ist perfekt
Der nächste Vormittag ging dann recht ereignislos um. Ich saß im Jogginganzug an meinem Schreibtisch im Homeoffice und habe versucht, mich auf meine Arbeit zu konzentrieren. In der Mittagspause wollte ich mich dann dazu zwingen, etwas Nudelsuppe zu essen. Unsere Töpfe sahen allerdings etwas mitgenommen aus.
Auf Nachfrage bei meinem Mitbewohner bekam ich die Antwort: „Ja, kann gut sein, dass die die letzten Tage nicht ganz sauber geworden sind. Wir haben seit vier Tagen kein warmes Wasser mehr“. Das war der Moment, an dem ich endgültig bereute, nicht doch einfach zu Hause in Waltrop in meinem Bett geblieben zu sein …
Da alle meine Mitbewohner wieder zur Arbeit mussten, erfuhr ich halb über WhatsApp und halb über Nachbarn, die ich im Treppenhaus traf, dass es wohl am 30.12. einen Wasserrohrbruch in der Nachbarschaft gegeben hatte. Danach wurde das gesamte Wasser abgedreht.
Silvester kam das kalte Wasser zwar zurück, aber warmes Wasser gebe es eben in den allermeisten Räumen des Hauses immer noch nicht. Mein Vermieter war gerade im Urlaub und nicht erreichbar.
Ein Anruf und das warme Wasser fließt
Am nächsten Tag rief ich die Hausverwaltung an. Ich rufe echt ungern bei irgendwelchen offiziellen Stellen an, aber die waren wohl die einzigen, die mir sagen konnten, wann denn das Ganze repariert werden sollte. Die Frau am anderen Ende der Leitung fiel allerdings aus allen Wolken, als ich ihr mein Problem schilderte. Der Rohrbruch sei seit Silvester behoben und eigentlich sollte alles gehen. Es könne nur sein, dass vergessen wurde, das warme Wasser wieder aufzudrehen. Zwei Stunden später ging plötzlich wieder alles.
Ich frage mich echt, ob ich in einem Haus mit 20 Wohnungen die erste war, die nach fünf Tagen ohne warmes Wasser mal bei der Hausverwaltung nachgefragt hat, was denn los sei oder ob es vorher dort einfach niemanden interessiert hat. Hauptsächlich bin ich aber einfach froh, inzwischen wieder gesund zu sein und warmes Wasser zu haben. Ich hoffe, Ihr seid angenehmer reingerutscht!