
Stellt Euch vor, Ihr seid tatsächlich mal wieder in Präsenz in der Uni oder der Schule und müsst ein Referat halten. Ihr habt Euch Mühe gegeben, um das Thema gut aufzubereiten und ein nicht allzu langweiliges Referat zu halten, und doch seht Ihr mindestens fünf Leute mit gesenkten Köpfen, die Euch nicht folgen und stattdessen an ihren Handys rumdaddeln.
Die Schuld fälschlicherweise bei sich selber suchen
Oder Ihr wart locker mit einer Freundin verabredet, die sich dann aber einfach nicht mehr gemeldet hat und im Nachhinein erfahrt Ihr, dass diese sich mit Eurer Clique getroffen, Euch aber nicht Bescheid gegeben hat. Solche Situationen sind verletzend und der erste Gedanke ist häufig – was habe ICH falsch gemacht? Warum verhalten sich die Menschen mir gegenüber so?

In den meisten Situationen dieser Art hat das Verhalten der anderen aber gar nichts mit einem selbst zu tun. Der Trick ist, nicht immer alles so persönlich zu nehmen. Aber das ist leichter gesagt als getan.
Jeder ist gedanklich eher bei sich als bei anderen
Jeder ist erst mal mit sich selbst beschäftigt. Das große Problem ist ja häufig, dass wir uns vor der negativen Bewertung durch andere fürchten. Wir denken ständig, dass sich alle Menschen zu jeder Zeit ein Urteil über uns bilden und wir versuchen, immer bestmöglich wegzukommen.
Dabei sind die meisten Menschen in der Regel so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass sie gar keinen Kopf haben, sich Gedanken über die Unzulänglichkeiten oder Fehler der anderen zu machen. Wenn Ihr aber dennoch mal wieder in so einer Situation seid, in der Ihr denkt, beurteilt zu werden, versucht folgende Tipps zu beherzigen:
1. Macht Euch unabhängig: Natürlich gibt es immer Leute, die es zu ihrer Lebensaufgabe gemacht haben, über andere zu reden – in erster Linie schlecht. Lästern ist ja schließlich auch ein Hobby, das zusammenschweißt. Macht Euch davon frei. Überlegt Euch lieber, was die Läster-Schwestern für ein Problem mit sich selbst haben oder warum sie so wenig in ihrem Leben haben, was sie beschäftigt, dass sie nun anfangen müssen, über Euch zu reden.

2. Motive verstehen: Versucht Euch in einzelnen Situationen in die Menschen hineinzuversetzen. Ihr habt vermutlich selbst schon mal ein Referat von anderen damit verbracht, „Candy Crush“ zu spielen oder im Netz zu surfen, oder? Das hatte vermutlich auch nicht viel mit dem Referierenden zu tun, sondern vielleicht damit, dass das Thema Euch nicht interessiert hat oder Ihr Euch den Tag über schon genug konzentrieren musstet.
Negative Gedanken aussprechen
Oder die Freundin, die Euch nicht Bescheid gegeben hat: Vielleicht hat es sich in diesem Moment einfach nicht ergeben. Vielleicht war ihr Handyakku alle. Vielleicht war die Gruppe aber auch so schon groß genug. Es gibt 1000 Gründe, warum Menschen sich so verhalten wie sie sich verhalten und nicht alle können mit Euch zu tun haben.

3. Sprecht Konflikte an: Wenn solche Situationen wie mit der Freundin öfter vorkommen, ist es nicht leicht, das Ganze nicht zu ernst zu nehmen. Irgendwann nagen die Zweifel an einem und man fragt sich immer häufiger, ob etwas nicht stimmt.
Am besten spricht man sowas direkt an und schluckt den Frust nicht runter. Sonst wird das Problem viel größer, als es sein muss und Ihr wisst direkt, woran Ihr seid. Sagt einfach ruhig, dass Ihr es schade findet, dass Ihr nicht eingeladen wurdet und fragt, woran es gelegen hat.