Große Secondhand-Liebe
Früher habe ich gefühlt jedes Treffen mit Freunden dazu genutzt, in die nächstgrößere Stadt, meistens Recklinghausen, zu fahren und shoppen zu gehen. Obwohl wir als Schüler eigentlich keine Kohle hatten, sind wir am Ende des Tages mit schmerzenden Füßen und mindestens einem Kleidungsstück nach Hause gekommen, das wir eigentlich nicht brauchten – und es war herrlich.
Geld wird anderweitig investiert
Irgendwann hat diese Freizeitbeschäftigung aber aufgehört und sich das Bewusstsein dafür entwickelt, wie wenig Kohle man eigentlich hat und dass, wenn man denn mal Geld hatte, dieses für andere Dinge ausgegeben werden wollte als Kleidung.
Shoppen war kein Hobby mehr, sondern nur noch eine Notwendigkeit, wenn die einzige Hose, die man hatte, im Schritt gerissen war. Oder zugelegte Kilos verhinderten, dass man sich Jahr für Jahr in den gleichen Pulli quetschte.
Wenn dann mal so eine Anschaffung nötig war, bin ich dann auch nicht mehr in die Stadt gefahren, um im Laden zu stöbern, sondern habe mir gezielt im Netz was ausgesucht. Zeiteffizient und hey, keine schmerzenden Füße!
Inzwischen habe ich dieses Shopping-Gefühl von früher aber wieder ein bisschen aufleben lassen. Nicht mehr ganz so exzessiv wie damals, das würde mein Körper nämlich nicht mehr mitmachen – egal, wie viel Zeit ich anschließend in der Fressmeile zum Auftanken bekäme.
Sparen im richtigen Secondhand-Shop
Den Gang in den Laden und das Stöbern an sich habe ich aber für mich wieder entdeckt – und zwar in Secondhand-Shops meines Vertrauens. Hier muss man natürlich vorsichtig sein, denn Secondhand heißt nicht gleich Secondhand. Die Läden, die ich bisher kannte, verkauften zwar gebrauchte Mode, doch günstig waren die Kleidungsstücke deswegen noch lange nicht. Eher im Gegenteil.
Jetzt habe ich aber einen Secondhand-Laden gefunden, der genau diesen Wunsch erfüllt. Die Kleidung ist gebraucht und kostet einen Bruchteil von dem, was man sonst zahlen würde – obwohl sie noch vollkommen in Ordnung ist. Wie ein kleines Kind komme ich also in den Laden, habe immer noch nicht viel Geld, aber dafür Zeit und streife von einem Stand zum Nächsten, um mir die ganzen Schätze (und zugegeben, auch viel Müll) anzuschauen.
Die Win-Win-Situation
In einem Secondhand-Laden ist es eine Herausforderung, ein hübsches Teil für sich zu finden, weil eine sortierende Ordnung quasi nicht existent ist. Es gibt gute Tage und solche, die einen an dem Geschmack der Menschheit zweifeln lassen.
Am Ende eines guten Tages stehe ich dann aber auch mit fünf neuen Teilen, die mich vielleicht 20 Euro gekostet haben, vor dem Laden und freue mich darüber, was für ein Sparfuchs ich doch bin. Und natürlich darüber, dass ich der Umwelt damit was Gutes getan habe. Win-Win!