Leben am Limit: Unfreiwillig offline

Eine beängstigende Vorstellung, dass all unsere geliebten technischen Geräte plötzlich unbrauchbar sind. © pixabay.de
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Wenn ich meinen normalen Tagesablauf während Corona beschreiben müsste, klänge das ungefähr so: Aufstehen, Social Media checken, Frühstück, Online-Kurse für die Uni, Mittagessen, nochmal Online-Kurse für die Uni, zwischendrin ein paar Minuten sinnlos am Handy verbringen, irgendwas Nettes machen, Abendessen und dann noch ein paar Folgen meiner Serie oder einen Film schauen. Für mindestens fünf dieser Aktivitäten brauche ich dringend Internet und das ist jetzt einfach weg!

Seit ein paar Tagen habe ich kein Internet, kein Telefon und kein Fernsehen mehr. Auch zehnmal den Router neu starten hat nicht geholfen. Grundsätzlich erst mal kein Grund zur Aufregung. Ich habe mich schließlich letztens erst erschrocken, als ich mir angeschaut habe, wie viele Minuten ich pro Tag auf Instagram verbringe. Ein bisschen „digital detox“ kann mir echt nicht schaden.

Unerreichbarkeit stößt bei Mitmenschen auf Verwunderung

Außerdem kann man ja auch einfach mal wieder abends ein Buch lesen. Klingt alles ganz einfach, aber ich bin dann doch auf ein paar unerwartete Probleme gestoßen.

Erst einmal, erwartet heutzutage jeder, dass man erreichbar ist. Es hat keine vier Stunden gedauert, bis meine Oma bei uns vorm Haus stand, völlig verwirrt, warum sich heute noch niemand gemeldet hat und bei uns dauerhaft besetzt ist.

Schlecht ausgestattet ohne Internetflat

Außerdem gehört eine Internetflat heutzutage wohl zur Grundausstattung. Nur meine Familie lebt da anscheinend noch hinterm Mond … Niemand von uns hatte eine, denn außer zu Hause sind wir ja im Moment sowieso nirgendwo. Nur wie googelt man ganz ohne Internet denn dann nach einer Servicenummer?

Meine Idee: Ich rufe einfach meinen besten Freund an. Der kennt sich etwas aus mit Technik und zur Not kann er ja nach einer Telefonnummer schauen. Ungünstig nur, wenn er sein Handy auf lautlos hat und anstatt mich zurückzurufen, mir eine WhatsApp-Nachricht schreibt und fragt, was denn los sei …

Arbeiten und lernen im Partykeller-Büro

Der aktuelle Stand ist, dass der Anbieter jetzt zum Glück Bescheid weiß und ich nun doch eine Internetflat habe. Außerdem habe ich mir übergangsweise ein Büro im Partykeller meiner Großeltern eingerichtet, die zum Glück schon geimpft sind. Eine Dauerlösung ist das gewiss nicht, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass, was auch immer kaputt ist, schnell repariert wird.

Bis dahin versuche ich meinen „digital detox“ noch etwas zu genießen und dankbar zu sein, dass so etwas wie Internet eigentlich selbstverständlich für uns ist!