
Obwohl wir alle ziemlich verschieden sind, unterschiedliche Interessen und Vorlieben haben, gibt es unfassbar viele Lebensbereiche, die von Trends bestimmt werden: Sei es Mode, Musik oder sogar unsere Körper. Tatsächlich ändern sich Schönheitsideale ziemlich häufig. Was heute als schön und erstrebenswert gilt, ist es in ein paar Jahren wahrscheinlich nicht mehr.
Schönheit im Wandel der Zeit
Meine Freundin hat mich auf die Idee gebracht, diesen Wandel der Schönheitsideale einmal näher zu beleuchten und es ist wirklich verrückt, wie schnell und wie drastisch sich die Traummaße in den letzten 70 Jahren verändert haben. Von kurvig, über spindeldünn und wieder zurück, hat es alles schon gegeben.

In den 50er Jahren waren Maße wie die von Marilyn Monroe das ideale Schönheitsbild: Viel Oberweite, eine schmale Taille und breite Hüften. Kurven waren zu dieser Zeit so angesagt und wünschenswert, dass junge Mädchen und Frauen sogar Nahrungsergänzungsmittel nahmen, um schneller zuzunehmen.
Von Kurven zu superschmalen Figuren
Vermutlich ist dieser Trend durch das Kriegsende zu erklären. Während des zweiten Weltkrieges mussten alle den Gürtel etwas enger schnallen und das änderte sich in den Jahren danach.
Doch dieser Trend hielt sich nicht besonders lange. In den 60ern war das krasse Gegenteil das neue Ideal. Models, wie Lesley Lawson waren nun angesagt. Jeder wollte eine (extrem) schmale Figur und ein jugendliches, fast puppenhaftes Aussehen. Die Modewelt ändert sich und Miniröcke eroberten den Markt. Kurven waren somit out.

Interessant zu erwähnen ist außerdem, dass zu dieser Zeit viele neue Diäten erfunden wurden, beispielsweise wurde auch das Unternehmen „Weight Watchers“ Anfang der 60er Jahre gegründet.
Trainierte Powerfrauen waren Vorbilder
Mit Beginn des neuen Jahrzehntes wurde aber auch dieser Trend wieder von einem anderen abgelöst. In den 70ern entstanden viele feministisch geprägte Bewegungen und die Rolle der Frau hat sich im Allgemeinen sehr verändert.
Aus „Püppchen“ wurden echte Powerfrauen. Groß, schlank und vor allem gesund. Lynda Carter als „Wonder Woman“ in der gleichnamigen Serie, ist hier ein gutes Beispiel. Ein gesunder und fitter Körper war nun das angestrebte Schönheitsideal.

Diese Maße wurden im folgenden Jahrzehnt noch extremer. Naomi Campbell oder Claudia Schiffer waren die ersten Supermodels. Mit ihren natürlichen Kurven und schier endlos langen Beinen prägten sie die 80er Jahre.
Vom Glamour zur glanzlosen Blässe
Die glamourösen 80er wichen dann aber schnell den eher glanzlosen 90ern. Vor allem die Filme und Musik dieser Zeit machten blasse, schlanke Körper wieder in. Der zierliche und fast androgyne Look war nun angesagt. Für Kurven gab es wieder mal keinen Platz.

Doch schon zur Jahrtausendwende war der Glamour der 80er Jahre zurück. Models mit langen Beinen und viel Dekolleté dominierten die Laufstege. Vor allem der Brust wurde viel Aufmerksamkeit geschenkt: Push-up-BHs wurden zu einem Muss, Brustvergrößerungen und der Wunsch nach dem perfekten Ausschnitt prägten diese Zeit.

Fokus auf ein großes Hinterteil
Und somit sind wir am letzten Halt dieser Reise angekommen. Was hat sich seitdem verändert? Nun ja, ein anderes Körperteil ist in den Fokus gekommen und zwar der Po. Jennifer Lopez und Kim Kardashian machten einen großen Po so populär wie nie und nicht zuletzt Musikerinnen wie Nicki Minaj und Shirin David sorgen dafür, dass sich dieser Trend vermutlich noch weit in die 2020er hineinziehen wird.
Wunsch nach Ansehen bleibt bestehen
Ich habe doch gesagt, dass dieser Wandel der Schönheitsideale total verrückt ist. Jede Dekade hat ihre eigenen Idole und Traummaße. Der Wunsch der Jugend nach Ansehen durch das bewusste in Szene setzen (oder nicht in Szene setzen) von optischen Reizen, ist trotz der vielen Veränderungen immer noch so aktuell wie vor 70 Jahren. Wobei all diese vermeintlichen Schönheitsideale natürlich in keiner Weise wirklich vorschreiben können und sollen, was schön ist und was nicht!