Update: Großrazzia vor Revierderby Polizeiaktion richtet sich gegen gewaltbereite Fußballfans

Die Polizei führte eine landesweite Razzia gegen gewaltbereite Fußballfans durch, auch in Gelsenkirchen
Die Polizei führte eine landesweite Razzia gegen gewaltbereite Fußballfans durch, auch in Gelsenkirchen © ANC-NEWS
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Zwei Tage vor dem Revierderby des FC Schalke 04 gegen den BVB rückten am Donnerstagmorgen zahlreiche Einsatzkräfte der Polizei zu einer Razzia in mehreren NRW-Städten aus. Hintergrund ist offenbar die Attacke Dortmunder und Essener Hooligans auf die organisierte Fangemeinde des FC Schalke im Februar.

Seit 6 Uhr am Morgen führte die Polizei demnach Durchsuchungen in Nordrhein-Westfalen durch. „Damit vollstreckt die Polizei die von der zuständigen Staatsanwaltschaft Essen beantragten Durchsuchungsbeschlüsse“, sagte ein Polizeisprecher. Insgesamt wurde 27 Objekte in mehreren NRW-Städten durchsucht. Hierbei hat die Polizei nach eigenen Angaben „umfangreiches Beweismaterial sichergestellt“.

Polizei: „Intensive Ermittlungsarbeiten“

Mit zahlreichen Einsatzkräften durchsuchen die Ermittler laut Polizeiangaben 27 Objekte, vor allem in den Städten Essen und Dortmund, aber auch in Beelen, Bergheim, Bottrop, Gelsenkirchen, Gladbeck und Schwelm.

„In den Objekten, für die die zuständige Staatsanwaltschaft in Essen Durchsuchungsbeschlüsse beantragt hatte, wurden die betreffenden Personen überwiegend angetroffen. Hierbei gab es weder Festnahmen noch Personenschäden“, erläutertet ein Polizeisprecher. Das sichergestellte Beweismaterial werde nun ausgewertet, die Ermittlungen hierzu dauern an. Bei den Maßnahmen wurde die Polizei Gelsenkirchen auch von örtlichen Einsatzkräften unterstützt. „Dem Einsatz vorausgegangen waren intensive Ermittlungsarbeiten, die weiter andauern“, sagte der Sprecher.

Zuvor hatte es von Seiten der Sicherheitsbehörden bereits geheißen, es finde vor dem Revierderby „ein intensiver polizeilicher Informationsaustausch statt“. So sollten Sicherheitsrisiken frühzeitig identifiziert werden. Zu den konkreten Maßnahmen gehörten demnach Gefährderansprachen, Bereichsbetretungsverbote und Meldeauflagen gegen „Störer beider Vereine“.

Dass zu den am Donnerstag durchsuchten Objekten nun auch das Vereinsheim der Schalker Ultras zählt, deutet darauf hin, dass die Polizei mit ihrer Razzia vor dem Revierderby offenbar in beide Fan-Lager auch präventiv wirken wollte.

Vier Schwerverletzte

Am 19. Februar hatten mindestens 100 gewaltbereite Personen, die nach bisherigen Ermittlungen den Fan-Szenen von BVB und RW Essen zugerechnet werden, Fans des FC Schalke 04 angegriffen. Diese hatten sich am Vereinsheim der Schalker Ultras zu einer gemeinsamen Auswärtsfahrt zum Bundesligaspiel gegen den 1. FC Union Berlin getroffen.

Bei der Massenschlägerei seien unter anderem Baseballschläger und sonstige Schlagwerkzeuge genutzt worden, hieß es. Vier Menschen waren dabei schwer verletzt, darunter auch ein Busfahrer.

Letztes Update: 9.3.2023, 12.40 Uhr

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