
Die Suche nach einem strategischen Partner für die Deutsche Fußball-Liga ist erst einmal geplatzt. Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der 36 Proficlubs in Frankfurt gab es keine Einigung. Ein durch das DFL-Präsidium kurz vor der Versammlung eingebrachter Antrag verfehlte bei der Abstimmung die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit der Vereine. Auch Schalke 04 stimmte dagegen.
Der Kult-Club äußerte sich auf seiner Homepage zu dieser Entscheidung. Einerseits stellte der Vorstand klar: „Wir stimmen vollständig damit überein, dass sich die Bundesliga in vielen Bereichen fortentwickeln und neue Wege gehen muss, um langfristig für alle Bevölkerungsgruppen und Generationen attraktiv zu bleiben. Ebenfalls stehen wir einer unternehmerischen Beteiligung im Rahmen eines Lizenzmodells offen gegenüber, um die notwendigen Investitionen möglich zu machen“.
Zu viele Unklarheiten
Andererseits sparten die Königsblauen auch nicht mit Kritik an der Vorgehensweise in den vergangenen Wochen und Monaten. Dr. Bernd Schröder erklärte im Namen des Schalker Vorstands: „Wir, wie viele andere Clubs auch, haben mit Blick auf den bislang laufenden Investorenprozess zum jetzigen Zeitpunkt aber zu viele offene Fragen – unter anderem zu Business Plan, Neubesetzung der Geschäftsführung und dem Verteilungsmechanismus. Uns fehlt insbesondere beim letzten Punkt der Glaube, dass bis zur finalen Abstimmung über den Einstieg eines Investors tatsächlich offen und zielführend über eine Änderung der Verteilung diskutiert werden könnte. Das wurde im Laufe des Gesamtprozesses deutlich gemacht“.
Weiterhin heißt es: „Aus unserer Sicht ist eine grundsätzliche Debatte über den Verteilungsmechanismus notwendig, weil darin der zentrale Hebel zur Steigerung der Attraktivität der Bundesliga liegt. Gerade die fanstarken Clubs, die über den sportlichen Erfolg hinaus zur Attraktivität beitragen, sollten bei der Verteilung stärker berücksichtigt werden. Eine Verteilung, die sich zu stark am sportlichen Erfolg orientiert, führt nicht zu einer Maximierung der Attraktivität der Bundesliga. Darum konnten wir dem Antrag nicht zustimmen“.
Diskurs fortsetzen
Schalke plädiert jedoch dafür, die Diskussion fortzusetzen. „Nur aus kontroverser Diskussion heraus entsteht signifikante Weiterentwicklung. Deshalb stehen wir als FC Schalke 04 dafür, den Diskurs nun nicht einzustellen, sondern zu intensivieren. Dass die Clubs über die Zukunft der Bundesliga und des deutschen Fußballs insgesamt debattieren und Lösungen finden müssen, steht außer Frage. Als FC Schalke 04 werden wir diese Diskussion aktiv mitgestalten,“ so der Verein in seiner Mitteilung.