Stadt Gelsenkirchen errichtet Verbotszone Sicherheitsmaßnahmen vor dem Revierderby

Per Allgemeinverfügung verbietet sie deshalb das Mitführen von „gefährlichen Gegenständen, die als Waffen oder Wurfgeschosse Verletzungen von Personen oder Beschädigungen von Sachen herbeiführen können“, erklärte ein Sprecher der Stadt am Donnerstagvormittag.
Die Stadt Gelsenkirchen hat südlich des Hauptbahnhofs eine Verbotszone errichtet. © picture alliance/dpa/Polizei Gelsenkirchen
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Die Stadt Gelsenkirchen trifft vor dem Revierderby zwischen dem FC Schalke 04 und dem BVB weitere Sicherheitsvorkehrungen. Per Allgemeinverfügung verbietet sie deshalb das Mitführen von „gefährlichen Gegenständen, die als Waffen oder Wurfgeschosse Verletzungen von Personen oder Beschädigungen von Sachen herbeiführen können“, wie ein Sprecher der Stadt am Donnerstagvormittag erklärte.

Unter dieses Verbot fallen zum Beispiel Glasbehältnisse und Getränkedosen. Das Verbot gilt den Angaben zufolge südlich des Gelsenkirchener Hauptbahnhofs. Gewerbetreibenden in diesem Bereich ist am Samstag in der Zeit von 15 bis 18.30 Uhr „das Verkaufen und Überlassen von Glasbehältnissen und Dosen untersagt“.

Stadt: 1.200 gewaltbereite Problemfans

Die Stadt erwartet rund 3.000 Fans, die mit Sonderzügen anreisen werden. „Die rivalisierenden Fanlager werden zwar strikt voneinander getrennt und mit im südlichen Bereich des Hauptbahnhofs bereit stehenden Bussen zum Stadion gefahren. Dennoch besteht die Gefahr, dass es hier zu Ausschreitungen und gewalttätigen Aktionen kommen kann“, erläuterte der Stadtsprecher.

So sei in den letzten Jahren die Hemmschwelle deutlich zurückgegangen, bei Auseinandersetzungen Flaschen, Gläser oder sonstige Gegenstände als Wurfgeschoss oder Schlagwaffe zu verwenden. Die Stadt spricht von rund 1.200 „gewaltbereiten Problemfans der verfeindeten Fanlager“, die die Bundesliga-Partie am Samstag zu einem Hochrisikospiel machen.

Polizei: „Verhältnismäßig und zielführend“

Bereits am Mittwoch hatte die Gelsenkirchener Polizei bekanntgegeben, dass beim 100. Revierderby ein Alkoholverbot gilt. Diese Maßnahme sei „ein Ergebnis des obligatorischen Sicherheitsgespräches, an dem vor jedem Spiel Verein, Rettungsdienste, Bundespolizei, Feuerwehr und weitere Vertreter der Stadt Gelsenkirchen sowie die Polizei Gelsenkirchen teilnehmen.“

Die Polizei Gelsenkirchen bezeichnete die getroffenen Maßnahme als „verhältnismäßig und zielführend“. Sie diene „einzig und allein dazu, die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten“, sagte ein Polizeisprecher. Die Behörde folge damit der Auffassung zahlreicher anderer Polizeibehörden und Profivereine und setze „lediglich die gültige Sicherheitsrichtlinie des Deutschen Fußballbundes um, die den Vereinen bekannt ist.“

Kritik am Alkoholverbot

Bundesligist FC Schalke 04 nannte das Verkaufsverbot unterdessen „grundsätzlich weder verhältnismäßig noch zielführend mit Blick auf die Argumentation der Sicherheitsbehörden“. Der Verein habe diese Haltung in den Gesprächen auch deutlich gemacht. „Bereits 2010 hat eine Studie der Universitäten Liverpool und Mailand aufgezeigt, dass Alkoholverbote nicht die so häufig proklamierten Effekte erzielten“, heißt es in einer Stellungnahme der Vereins auf seiner Internetseite.

Hätte sich der FC Schalke 04 als Hausherr nicht auf das Verkaufsverbot eingelassen, hätte die Polizei das verpflichtende Sicherheitskonzept indes nicht mitgetragen.

Die Straßen der Verbotszone:

Das Verbot gilt südlich des Gelsenkirchener Hauptbahnhofs und betrifft folgende Bereiche jeweils auf beiden Straßenseiten:
Bochumer Straße von Hausnummer 1 bis 30
Emanuelstraße von Hausnummer 2 bis 6
Josefstraße von Hausnummer 1 bis 14
Neustadtplatz
Peterstraße von Hausnummer 1 bis 6
Wiehagen von Hausnummer 6 bis 14
Wilhelm-Busch-Straße von Hausnummer 1 bis 3

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