
Wenn der Kreis Recklinghausen in Inzidenzstufe 2 rutscht, darf Kontaktsport unter freiem Himmel mit 25 negativ getesteten Personen stattfinden, hinzukommen können noch beliebig viele Geimpfte und Genesene. Sollte eine Mannschaft in einem Pflichtspiel aber mit einer äußerst niedrigen Impfquote antreten, könnte es da schnell eng werden. Bei den meisten ist die Impfbereitschaft aber relativ hoch.
95 Prozent beim FC 26 Erkenschwick immunisiert
Schon fünf Corona-Fälle gab es seit Beginn der Pandemie bei FC 26 Erkenschwick (Kreisliga B4). Neben vier Spielern hatte es auch einen Betreuer getroffen. „Den hatte es sogar ganz schwer erwischt“, berichtet FC-Coach Andreas Klemm. Wobei gerade dieser Betreuer besonders vorsichtig gewesen war.
Obwohl der Fall im Team gar nicht groß publik gemacht wurde, war die Impfbereitschaft im Team enorm: „Gut 95 Prozent der Mannschaft sind schon durchgeimpft und auch die restlichen Spieler haben bereits ihre Erstimpfung hinter sich“, so der FC-Coach. „Der eine oder andere hatte zunächst Hemmungen, das gibt es ja überall. Als sie dann gesehen haben, dass Geimpfte weniger Einschränkungen haben, wuchs die Impfbereitschaft: „Das sind schließlich junge Menschen, die gerne rausgehen und mit Impfung überall hindürfen“, so Klemm. Zudem seien alle Spieler seines Teams hoch motiviert wieder zu spielen.
Auch Ahsen kommt nah an 100 Prozent heran
„Wir sind, von unserer Warte aus betrachtet, für den Saisonbeginn gut aufgestellt“, sagt Philip Stromberg, Trainer des SV Borussia Ahsen (Kreisliga A2). Als Corona-Koordinator im Verein hat er mit Blick auf Führung von Anwesenheitslisten, Rückverfolgbarkeit und das Handling der Corona-Schutzvorschriften gerade erst eine Abfrage im Team gemacht und das Ergebnis spricht für sich: „Aus dem Bauch heraus haben wir eine Quote von annähernd 95 Prozent mit Geimpften.“
Dabei habe weder der Verein noch er als Trainer irgendwelche Vorgaben gemacht. „Das ist ein höchstpersönliches Gut. Das muss jeder für sich selber wissen. Ich habe da als Mensch meine klare Meinung zu, aber die kann ich und möchte ich auch nicht jedem aufdrängen“, so der Ahsener Coach.
„Wir sind dankbar, dass wir unserem Hobby nachgehen können und verlassen uns auf die Vorschriften, die uns gegeben werden und da haben wir auch das Vertrauen in die anderen teilnehmenden Vereine“, so Stromberg abschließend.
„Pikser“ wegen eines neuen Familienmitgliedes bei Oberwiese
„Nur für den Fußball hätte ich mich nicht impfen lassen“, gesteht Ibo Karadag offen ein. Doch dann stellte sich Nachwuchs bei der Familie des Trainers des FC Spvgg. Oberwiese ein und so ließ er sich doch den „Pikser“ verpassen. Und auch seine Spieler scheuten den Gang zur Impfung nicht. Vonseiten des Vereins, so Karadag, sei keinerlei Druck ausgeübt worden. Seine letzte Bestandsaufnahme liegt zwar schon einige Wochen zurück, doch bereits da lag die Impfquote bei 85 Prozent und einige Spieler hatten zu diesem Zeitpunkt gerade erst ein Impfangebot bekommen. Vorbehalte gegenüber anderen Mannschaften, die vielleicht weniger durchgeimpft sind, gebe es nicht: „Wir achten auf die Vorschriften und hängen ja nicht mit denen anderen Spielern 24 Stunden lang ab“, so Karadag.
Auch der letzte Wulfener ist bald geimpft
„Bei uns ist momentan nur noch ein einziger Spieler ungeimpft“, sagt Trainer Arek Knura vom Dorstener A-Ligisten Blau-Weiß Wulfen (Kreisliga A1). „Die Jungs sehen das so wie ich, dass man sich impfen lassen sollte, damit wir die Zahlen herunterkriegen.“ Selbst der letzte Spieler ohne Impfschutz hat noch im Laufe dieser Woche seinen ersten Impftermin bekommen. „Wir hatten kein Problem mit Jungs, die sich nicht impfen lassen wollten.“ Man hoffe, dass das bei den anderen Teams auch so sei, damit durchgespielt werden kann. „Wenn diese Saison wieder abgebrochen wird, werden einige auf der Strecke bleiben, weil es ihnen reicht.“
ETuS Haltern war jobbedingt sehr fix
Auch beim Kreisligisten ETuS Haltern (Kreisliga A1) ist die Impfung kein Diskussionsthema in der Kabine. „Ganz genau kann ich es nicht sagen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass wir einen sehr, sehr großen Anteil an Geimpften im Team haben“, sagt Trainer Phillip Oligmüller. Bei den Spielern gebe es keine Vorbehalte, dass man beispielsweise mit Ungeimpften nicht in die Kabine möchte. Viele ETuS-Spieler haben sich berufsbedingt früh impfen lassen „Wir haben viele Polizisten dabei und ich selbst bin im Gesundheitswesen tätig“, so der ETuS-Trainer.
Suderwichs Trainer Christoph Meyer ist auf den Herbst gespannt
Auch bei Bezirksligist SG Suderwich steht es gut um die Impfquote. Mehr als 70 Prozent der Spieler, Betreuer und Trainer seien immunisiert, schätzt Trainer Christoph Meyer. „Und weitere haben ihre Erstimpfung in Aussicht.“ Man könne also entspannt trainieren. „Aber ich bin mit Blick auf den Herbst gespannt, wie es aussieht, wenn man gegen eine Mannschaft spielt, bei der einer oder mehrere Spieler in Quarantäne sind und die Impfquote nicht so hoch ist.“
BW Westfalia Langenbochum ist schon sehr weit
Auch bei Landesligist BW Westfalia Langenbochum sind die Allermeisten immunisiert. „Die Quote liegt bei mindestens 80 Prozent“, sagt Trainer Nassir Malyar. „Immer wieder haben Spieler wegen der Impfung ein, zwei Tage im Training gefehlt.“
60 Prozent bei VfB Hüls geimpft
Nicht ganz so viele Spieler sind bisher bei Bezirksligist VfB Hüls immunisiert. „Die Impfquote liegt bei rund 60 Prozent“, sagt Carsten Schwarma aus dem Vorstand der Fußball-Abteilung.