
Inmitten der schweren Spannungen mit Russland haben die USA neue Militärhilfe in die Ukraine geschickt.
In der Nacht landete eine US-Frachtmaschine auf einem Flughafen der Hauptstadt Kiew, wie die dortige US-Botschaft im Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte.
Ця допомога, а також безпекова допомога на понад 2,7 млрд дол США, надана Україні з 2014 року, демонструє тверду відданість Сполучених Штатів зміцненню оборони України на тлі зростаючої російської агресії. #partnershipstrong [2/2] pic.twitter.com/a84DmguL2v
— U.S. Embassy Kyiv (@USEmbassyKyiv) January 22, 2022
An Bord seien 90 Tonnen Fracht gewesen, darunter Munition „für die Frontverteidigung“. Diese Unterstützung sei von US-Präsident Joe Biden angeordnet worden.
Die Botschaft veröffentlichte Bilder, die das Flugzeug beim Entladen zeigten. Es sei die erste von mehreren Lieferungen gewesen, hieß es. Dies „demonstriert das starke Engagement der Vereinigten Staaten für das souveräne Recht der Ukraine auf Selbstverteidigung“.
Keine Waffenlieferung aus Deutschland
Die Bundesregierung lehnt weiterhin Waffenlieferungen an die Ukraine ab. Im Februar werde „ein komplettes Feldlazarett übergeben, inklusive der nötigen Ausbildung, alles von Deutschland mit 5,3 Millionen Euro kofinanziert“, sagt Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht der „Welt am Sonntag“.
Deutschland habe auch bereits Beatmungsgeräte geliefert und behandele schwer verletzte Soldaten der Ukraine in Bundeswehr-Krankenhäusern. Die Bundesregierung müsse alles tun, um die Krisenlage zu deeskalieren. „Waffenlieferungen wären da aktuell nicht hilfreich – das ist Konsens in der Bundesregierung“, betonte die SPD-Politikerin.
Großbritannien liefert Panzerabwehrwaffen
Russland hatte wiederholt dazu aufgerufen, die Ukraine nicht weiter aufzurüsten, weil dies militärische Spannungen schürte und das Land ermuntern könnte, etwa den Donbass im Osten der Ex-Sowjetrepublik anzugreifen, um sich dort die abtrünnigen Teile der Gebiete Luhansk und Donezk zurückzuholen. Erst am Freitag hatten sich Russlands Außenminister Sergej Lawrow und sein US-Kollege Antony Blinken zu Krisengesprächen in Genf getroffen.
Zuletzt hatte der Kreml die Lieferung von leichten Panzerabwehrwaffen aus Großbritannien an die Ukraine scharf kritisiert. Auch die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen wollen nun in den USA hergestellte Panzerabwehrraketen und Flugabwehrsysteme in die Ukraine schicken.
Hintergrund sind die schweren Spannungen im Ukraine-Konflikt und Befürchtungen des Westens, Russland könnte das Nachbarland angreifen. Das wies Moskau bereits mehrfach zurück.
dpa
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