
Bezogen auf den Müll war Waltrop ein teures Pflaster, wie wir in unserer Ausgabe vom 13. Februar 2013 berichteten: Im kreisweiten Vergleich lag Waltrop hinter Herten auf Platz zwei bei den Gebührensätzen. Der Verwaltungsrat des Ver- und Entsorgungsbetriebes (V+E) ging im Februar 2013 der Frage nach, ob es möglicherweise auch günstiger ging. Wobei: Der Vergleich der Müllgebühren war mit Vorsicht zu genießen: Die Zahlen gaben besondere Lösungen in den Städten etwa beim Sperrmüll oder beim Service nicht wieder.
Viele Tonnen müssen bewegt werden
Und: Der damalige V+E-Leiter Dr. Michael Gellert und Mitarbeiter Christoph Telaar wiesen auf eine Besonderheit in der Struktur der Waltroper Müllabfuhr hin: Hier mussten sehr viele Tonnen geleert werden. Insgesamt nutzten die Bürger etwa 9650 Restmülltonnen und etwa 4100 Biomülltonnen. „Für die Größe Waltrops wären 7- bis 8000 Gefäße realistisch, dann müsste man den Bürgern aber die Größe vorschreiben“, sagt Telaar. Bislang war aber eher das Gegenteil gewollt: viele Lösungen für individuelle Wünsche. „Außerdem bietet Waltrop mit 40-Liter-Tonnen sehr kleine Gefäße an. In vier Kreisstädten ist die 80-Liter-Tonne das kleinste Gefäß. Wer so viel gar nicht braucht, der bezahlt die Luft in der Tonne mit“, sagt Telaar. Aufwand beim Abtransport verursacht auch das Prinzip, die Tonnen nach Haushalten und nicht nach Häusern abzugeben. Das führt dazu, dass in großen Wohnanlagen wie in der Kettelersiedlung oder am Berghang die V+E-Mitarbeiter viele Tonnen an einem Haus bewegen müssen anstatt eines großen Containers.