
Die „Söhne Waltrops“ waren im Jahre 2013 die große Ausnahme unter den Waltroper Kegelclubs. Sie waren allesamt deutlich unter 30. Wie wir in unserer Ausgabe vom 11. Februar 2013 – der 10. Februar war ein Sonntag – berichteten, fanden sie zwar bei der damals anstehenden Stadtmeisterschaft genug Gegner. Die wurden aber immer weniger. Ein Phänomen, das auch Reiner Jentsch zu schaffen machte, dem Wirt der Gaststätte Lindenkrug. Der damals 62-Jährige erzählte: „Die besten Zeiten waren in den 70er-Jahren. Das galt nicht nur fürs Kegeln. Auch allgemein für Kneipen lief es viel besser als heute.“ Es habe damals sogar noch Verzehrpflicht gegeben. „Das heißt, man konnte nicht nur kegeln und zwei Glas Wasser bestellen – da wurde richtig Umsatz gemacht“, sagt Jentsch. Wenn in Waltrop die Stadtmeisterschaften der Hobbykegler anstanden, meldeten sich mindestens 60 Mannschaften an. „Jeden Abend waren die Bahnen in den Kneipen ausgebucht.“
„Die alten Kegler sterben weg“
Im Jahr 2013 hatte Jentsch an zwei Tagen im Monat gar keine Kegler im Haus – und stand damit noch ganz gut da. „Ich bin froh, dass ich die Kegler habe. Sonst wäre hier manches Mal nicht mehr so viel los.“ In den vergangenen Jahren nahm auch die Zahl der Mannschaften bei den Kegel-Stadtmeisterschaften immer weiter ab. „Die alten Kegler sterben weg“, sagt Jentsch. 2013 hoffte der Ausrichter, dass wenigstens 36 Mannschaften zusammenkommen.