
Es waren noch komplett andere Zeiten, als Trianel-Chef Sven Becker am Rande der Energiemesse „E-World“ in Essen erklärte, man erwarte vorerst keine Gewinne aus dem Steinkohlekraftwerk an der Stadtgrenze Waltrop/Lünen am Stummhafen – jedenfalls nicht vor dem Jahr 2017. Darüber berichtete unsere Zeitung in der Ausgabe vom 11. Februar 2013.
Das lag unter anderem daran, dass die Großhandelspreise für Strom unter die Preise gefallen waren, zu denen die Lüner Anlage Strom produzieren kann. Die Ursache dafür war nach Darstellung der Betreiber der Ausbau der Solar- und Windenergie und deren Förderung.
Braunkohlestrom war besonders wirtschaftlich
Obwohl das Trianel-Steinkohlekraftwerk hoch effizient war, war es also zunächst unrentabel. Profiteur war damals ausgerechnet der Energieträger, der die meiste CO2-Belastung verursacht: die Braunkohle. Braunkohlestrom galt aufgrund der geringen Erzeugungskosten als besonders wirtschaftlich. Die Betreiber ließen damals die Kraftwerke deshalb so weit wie möglich rund um die Uhr laufen.
Zu den Gesellschaftern der Trianel-Projekte gehören auch die Stadtwerke Lünen, die Partner Waltrops bei der Gründung von Stadtwerken waren. Aufgrund der Lieferverträge macht etwa das Lüner Kohlekraftwerk immer Gewinn, betont Trianel. Die Verluste fielen bei den Gesellschaftern an. Der Geschäftsführer der Stadtwerke Lünen, Dr. Achim Grunenberg, betont, man habe Risikovorsorge getroffen und Rückstellungen gebildet.