Wasser-Konzession geht an die Stadtwerke Waltrop Was macht der unterlegene Konkurrent Gelsenwasser?

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Symbolbild für trübes Trinkwasser in Oer-Erkenschwick: Wasser läuft aus einem Hahn in ein überlaufendes Glas.
So schön klar wie auf dem Bild könnte das Oer-Erkenschwicker Trinkwasser bald nicht mehr überall sein. © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild
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Die Konzession für die Belieferung der Waltroper Haushalte mit Trinkwasser wird an die Stadtwerke Waltrop vergeben. Das ergab eine geheime Abstimmung im Stadtrat am Dienstagabend (20.12.). Konkurrent war der bisherige Inhaber der Konzession, der Gelsenkirchener Versorger Gelsenwasser. Sechs Stimmen gab es für Gelsenwasser, 13 für die Stadtwerke. Die CDU hatte die Abstimmung beantragt, nachdem jahrelang hinter verschlossenen Türen (wie es rechtlich geboten ist) über dieses Thema beraten worden war.

Mitentscheidend für das Abstimmungsergebnis dürfte gewesen sein, welche Ratsmitglieder mit abstimmen duften und welche aufgrund ihrer Sitze in den Aufsichtsgremien der beteiligten Unternehmen befangen waren. Zu dieser Frage gab der beratende Rechtsanwalt zwar Hinweise, für befangen muss sich aber die betreffende Person selbst erklären – oder eben nicht. Sollte sich hier im Nachhinein herausstellen, dass Fehler gemacht wurden, hätte das unter Umständen Auswirkungen auf die Gültigkeit des Beschlusses.

Kooperation wäre auch möglich

Mit Spannung wird nun erwartet, wie sich Gelsenwasser verhält. CDU-Fraktionschef Andreas Brausen rechnet mit einer Klage, die für Waltrop teuer werden könnte. Denn den rechtlichen Beistand dafür werde die Stadt wohl einkaufen müssen. Denkbar ist auch, dass Gelsenwasser auf den neuen Konzessionsinhaber zugeht und man sich auf eine Kooperation einigt. SPD-Fraktionschef Detlev Dick sagte, er würde das begrüßen.

Für die Bürger ändert sich einstweilen unmittelbar nichts: Es fließt weiter dasselbe Wasser aus dem Hahn, teurer wird es ebenfalls nicht.