BVB-Stürmer Haller beim Afrika-Cup „Wir können nichts, aber wir sind weiter“

Sebastien Haller führt den Ball am Fuß.
Er spielt und siegt: BVB-Stürmer Sebastien Haller hat seine Sprunggelenksprobleme überwunden und steht mit der Elfenbeinküste im Halbfinale des Afrika-Cups. © IMAGO/Newscom World
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Kaum ein Fußballturnier liefert so verlässlich viele Verrücktheiten wie der Afrika-Cup. Bei diesem Turnier könne immer alles passieren, meinte BVB-Trainer Otto Addo, der als Nationaltrainer zuletzt Ghana bei der WM 2022 betreute. Eine dieser unglaublichen Geschichten schreibt aktuell Gastgeber Elfenbeinküste mit Borussia Dortmunds Torjäger Sebastien Haller.

BVB-Stürmer Haller bejubelt Halbfinal-Einzug

„Es gibt keine Grenzen, wenn man daran glaubt“, sagte der BVB-Mittelstürmer nach dem überraschenden Einzug der Ivorer ins Halbfinale. Beim 2:1 gegen Mali standen die „Elefanten“ in der Runde der letzten Acht einmal mehr vor dem Aus. Wie schon so oft in diesem Turnier.

Nur als viertbester Gruppendritter hatte sich der Gastgeber für die K.o.-Runde qualifiziert. Dem 2:0 gegen Guinea-Bissau zum Auftakt folgte ein 0:1 gegen Mitfavorit Nigeria und ein harsches 0:4 gegen Äquatorialguinea. Diese schwer verdaulichen Auftritte der Mannschaft kosteten Trainer Jean-Louis Gasset mitten im Turnier den Job – obwohl die Elfenbeinküste ohne eigenes Zutun noch ins Achtelfinale schlüpfte, da zwei andere Gruppendritte die Bilanz von drei Punkten und 2:5 Toren noch unterboten. Dann wurde ein neuer Gassenhauer geboren in dem westafrikanischen Land.

„On vaut rien, mais on est qualifié“, sangen die Fans, was übersetzt so viel bedeutet wie: „Wir können nichts, aber wir sind weiter.“ Zum Schmunzeln: Später ging ein Video aus dem Mannschaftsbus viral, in dem die Spieler der Ivorer selbst dieses Lied anstimmten.

BVB-Angreifer Haller trifft per Elfmeter

Unter Interimstrainer Emerse Faé stand im Achtelfinale das Duell gegen Titelverteidiger Senegal auf dem Plan. Bis zur 86. Minute lagen die Gastgeber zurück, dann gelang Franck Kessie der Ausgleich. Kurz zuvor feierte BVB-Angreifer Haller sein Comeback (73.), er traf auch im Elfmeterschießen, das seine Mannschaft mit 5:4 gewann.

Im Viertelfinale gegen Mali zeigte die Elfenbeinküste eine indiskutable erste Hälfte, lag verdient mit 0:1 zurück. Haller wurde in der Pause eingewechselt und erlebte auf dem Feld mit, wie Simon Adingra in der 90. Minute den Ausgleich erzielte. In der Nachspielzeit der Verlängerung gelang dann Oumar Diakite der unverhoffte Siegtreffer (120.+2). Bei seinem unbändigen Jubel zog sich Diakite das Trikot aus – und fehlt nun wegen der Gelb-Roten Karten im Semifinale.

BVB-Stürmer Haller glaubt an den Titel

Vor dem Turnier galt Hallers Mannschaft als einer der Mitfavoriten. Dass die Ivorer trotz der Achterbahnfahrt und ohne vollends zu überzeugen in der Vorschlussrunde stehen, sorgt für ungläubiges Staunen. Der Gesang „Wir können nichts, aber wir sind weiter“ trifft den Nerv.

Sebastien Haller wischt sich mit der Hand über den Mund.
Beim BVB erwarten sie Sebastien Haller nach dem Afrika-Cup in der Elfenbeinküste voraussichtlich Mitte nächster Woche zurück.© picture alliance/dpa

Haller glaubt inzwischen wie die ganze Elfenbeinküste fest an den Triumph im Heimturnier. „Wir spielen jetzt disziplinierter. Es ist kein Zufall, dass wir gegen Titelverteidiger Senegal gewonnen haben. Wir haben uns durchgesetzt, weil wir zusammengehalten haben“, sagt der 29-Jährige.

Am Mittwoch um 21 Uhr steht das Halbfinale gegen die Demokratische Republik Kongo an. Nach zwei Einwechslungen könnte Haller dann erstmals in der Startelf stehen. „Ich habe das Glück, dass die Leute mir vertrauen. Da sind viele Emotionen im Spiel für mich“, erklärte er. Wer weiß, welche Kuriositäten auf ihn und die Elfenbeinküste noch zukommen. Beim Afrika-Cup ist alles möglich.

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