Der Rheinmetall-Deal des BVB „Die Dortmunder Chefetage muss aufpassen“

Eine Fotomontage: Hinter einer Glastür, auf der „Rheinmetall Group“ geschrieben steht, ist das Logo des BVB zu sehen.
Der Deal zwischen dem BVB und Rheinmetall sorgt für Diskussionen. © IMAGO/Sven Simon
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Das BVB-Fanlager ist gespalten

Herr Mittag, Sie beschäftigen sich an der Deutschen Sporthochschule in Köln wissenschaftlich mit Sport und Politik. Was waren Ihre ersten Überlegungen, als Sie von diesem Sponsoring von Rheinmetall bei Borussia Dortmund gehört haben?

Aber?

Würden Sie sagen, dass diese Partnerschaft in die Kategorie Sportswashing fällt, und was genau beinhaltet dieser Begriff?

Betreibt Rheinmetall Sportswashing?

Die Reaktionen sind heftig ausgefallen.

Mit welcher Entwicklung?

Empörung wie Zuspruch gibt es schon jetzt. Ein Rüstungskonzern im Fußball – passt das zusammen oder ist es ein Tabubruch?

Was bringt der Deal für Borussia Dortmund in Ihren Augen?

Die Klubverantwortlichen argumentieren, dass sie gesamtgesellschaftliche Verantwortung übernehmen und dass Frieden, Freiheit und Demokratie verteidigt werden müssten und dabei ein Rüstungskonzern halt dazugehört. Auf der anderen Seite gibt es die ethische Frage, ob Werbung für Handgranaten in ein Fußballstadion gehört.

Wie wird die Debatte weiter ausgetragen?

Es gibt nicht erst seit gestern umstrittene Partnerschaften. Schalke mit Gazprom, die Bayern erst mit Qatar Airways und jetzt mit Ruanda. Kann man das gleichsetzen oder ist ein Rüstungskonzern, der immerhin aus NRW stammt und im DAX notiert ist, doch noch eine andere Ebene als Geld aus einem „Schurkenstaat“ anzunehmen?

Mit allem Für und Wider.

Wir haben mit Bekanntwerden des Deals eine Umfrage gestartet. Bei rund 10.000 Stimmen haben sich 55 Prozent für und 45 Prozent gegen den Deal ausgesprochen. Zeigt das die ganze Zerrissenheit?

Den Sport als Sprungbrett zu gebrauchen, kann sich auszahlen.

Ist der Sport aus Ihrer Warte denn das richtige Spielfeld für diese Debatten?

Also: Profitiert Rheinmetall oder Borussia Dortmund mehr von dem Deal?

Woran denken Sie?

Es gibt eine Online-Petition, bei der 20.000 Menschen unterschrieben haben. BVB-Fangruppen haben sich beim Champions-League-Finale klar gegen die Klubführung gestellt. Haben die protestierenden Fans eine Chance?

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