
Die Emschergenossenschaft führt derzeit in Castrop-Rauxel Baugrunderkundungen zur Vorbereitung der Renaturierung der Emscher durch. Mit einem Bagger werden Proben aus der Flusssohle entnommen, um den Sedimentaufbau der letzten Jahrzehnte zu analysieren. Diese Maßnahme ist ein wichtiger Schritt, bevor der Umbau der Emscher in diesem Abschnitt beginnen kann.
Die Probennahmen finden auf einem vier Kilometer langen Abschnitt der Emscher statt – zwischen dem Hochwasserrückhaltebecken Emscher-Auen in Ickern und dem Wasserkreuz in Henrichenburg. Etwa alle 50 Meter werden Bodenproben entnommen, um die Beschaffenheit und Menge der abgelagerten Sedimente zu bestimmen. Bereits vor einigen Wochen hatte die Emschergenossenschaft erste Untersuchungen der Flusssohle und der Böschungen in Ickern durchgeführt.

Die Emscher war über 150 Jahre lang als offener Abwasserkanal genutzt worden – eine Folge der Industrialisierung und des Bergbaus, der unterirdische Abwasserkanäle in der Region lange unmöglich machte. Erst mit dem Rückgang des Bergbaus in den 1980er-Jahren konnte die umfassende Umgestaltung des Flusses beginnen. 1992 startete das auf 30 Jahre angelegte Emscher-Umbau-Projekt – Europas größte Infrastrukturmaßnahme dieser Art.
Bis 2021 wurde die Abwasserfreiheit in der Emscher erreicht. Rund 5,5 Milliarden Euro investierte die Emschergenossenschaft in das Projekt.
Renaturierung in Castrop-Rauxel
Während in zahlreichen Städten, darunter Dortmund, die Renaturierung bereits abgeschlossen ist, steht sie in Castrop-Rauxel noch bevor. Die aktuellen Baggerarbeiten zur Baugrunderkundung haben am Montag begonnen und sollen bis Ende der Woche abgeschlossen sein. Die Untersuchungen liefern wichtige Daten für die Planung der naturnahen Umgestaltung des Flusses, die in den kommenden Jahren umgesetzt werden soll.