Bahnhofsumbau in Merklinde „ein Trauerspiel“ Leser Dieter Böhm: „Aber was ist erst mit Castrop-Süd?“

Bauarbeiten seit gefühlt ewiger Zeit: Der Umbau des Bahnhofs Merklinde dauert weiter an.
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Der Umbau der Bahnstation in Merklinde läuft schleppend. Eigentlich sollten die beiden Bahnsteige zu Jahresende 2024 erhöht und gepflastert sein. Aber Monate später ist dort immer noch Baustelle. Nach unserem Bericht meldet sich nun Leser Dieter Böhm. „Ja, es stimmt, die ‚Umbauarbeiten‘ sind ein Trauerspiel, die Informationspolitik seitens der Bahn ebenfalls. Aber hier geht es ja ‚nur‘ um den Haltepunkt Merklinde“, schreibt er.

„Wie sieht es eigentlich dem Haltepunkt Castrop-Süd aus? Auch hier steht es seit Jahren sehr schlecht mit dem Zugang bzw. Einstieg in die RB 43 am Gleis 1 Richtung Dorsten. Wer da nicht einigermaßen fit und bewegungsfähig ist, hat kaum eine Chance, vernünftig ein- oder aussteigen zu können, weil der Höhenunterschied zwischen Zug und Bahnsteigkante zu hoch ist“, so Böhm.

Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen oder ältere Menschen hätten es sehr schwer, wenn sich keine Hilfe anbietet. „Aber auch alle anderen, die nicht gerade über ein Gardemaß verfügen, haben Probleme. Das Mitführen von Kinderwagen, Rollatoren oder Fahrrädern ist für Einzelpersonen nahezu unmöglich.“

Er fragt, ob es für Castrop-Süd schon einen Plan gibt. Und weist nach den Erfahrungen aus Merklinde noch auf eine bessere Vorbereitung hin: „Vielleicht könnte man jetzt ja schon den vorhandenen Untergrund testen und somit Überraschungen vermeiden, wie jetzt in Merklinde. Sollte es dann zu Streckensperrungen kommen müssen, könnte man sie doch gleichzeitig Castrop-Süd mit abarbeiten“, so sein Vorschlag. Streckensperrungen hatte die Deutsche Bahn auf unsere Anfrage hin nämlich als sehr umständlich bezeichnet. Sie benötigten eine lange Vorplanung. Vor 2026 sei damit nicht zu rechnen. „Vielleicht machen sich die Verantwortlichen jetzt mal Gedanken darüber.“

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Ein Umbau in Castrop-Altstadt könnte auch mit einer Komplett-Planung für den dortigen Bahnübergang Obere Münsterstraße zusammenhängen. Die Stadt und die Bahn sind in Planungen für eine Unterführungs- oder Überführungs-Lösung. Denn eine uralte sogenannte Kreuzungs-Vereinbarung zwischen Bahn und Stadt muss eigentlich noch eingelöst werden. Demnach sollte es von den einst drei Bahnübergängen mit dem Bau des Altstadtrings als große Überführung nur noch einen geben. Doch die Stadt Castrop-Rauxel behält die beiden Bahnübergänge an der Dortmunder Straße und der Oberen Münsterstraße noch immer offen. Es gab deswegen schon zahlreiche Krisengespräche, unter anderem auf oberster Ebene mit dem Verkehrsministerium und Bahn-Spitzenvertretern in Berlin.

Aktuell ist in der politischen Beratung der Umbau am Bahnübergang wieder Thema. Planer haben drei Szenarien entwickelt. Der Betriebsausschuss 3 (Bauen, Stadtplanung) sprach noch am Donnerstag (26.6.) in seiner Sitzung im Ratssaal darüber. Ende dieser ewigen Geschichte offen. Aber ohne eine Lösung in dieser Sache wird es wohl auch keinen Umbau der Bahnsteige geben.

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